Internationale Hochzeiten in Treptow: Pfarrer sieht Vielfalt als Chance!

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Mathias Laminski leitet die beliebte Kirche St. Josef in Treptow-Köpenick und fördert queersensible Seelsorge bei internationalen Hochzeiten.

Mathias Laminski leitet die beliebte Kirche St. Josef in Treptow-Köpenick und fördert queersensible Seelsorge bei internationalen Hochzeiten.
Mathias Laminski leitet die beliebte Kirche St. Josef in Treptow-Köpenick und fördert queersensible Seelsorge bei internationalen Hochzeiten.

Internationale Hochzeiten in Treptow: Pfarrer sieht Vielfalt als Chance!

In Berlin wird die Vielfalt bei Eheschließungen zunehmend sichtbar. Katholisch.de berichtet von Mathias Laminski, dem leitenden Pfarrer der Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick, der seit zehn Jahren in dieser Position tätig ist. Ab Januar 2025 wird er zusätzlich zum stellvertretenden Generalvikar im Erzbistum Berlin berufen. Laminski ist besonders für die Gesamtpastoral und die queersensible Seelsorge zuständig und bietet ein offenes Ohr für Paare unterschiedlichster Herkunft.

Die Kirche St. Josef erfreut sich großer Beliebtheit bei Heiratswilligen. Malerisch an der Spree gelegen, bietet sie einen Garten für Empfänge und zieht jährlich zwischen acht und 15 Paare an, die dort den Bund fürs Leben schließen möchten. Oft handelt es sich um internationale Trauungen, bei denen entweder ein katholischer und ein evangelischer oder konfessionsloser Partner heiratet. Die Zeremonie selbst unterscheidet sich in der Regel nicht von deutschen Hochzeiten, nur die Sprache kann variieren, wobei Laminski Hochzeiten in mehreren Sprachen, darunter Italienisch und Portugiesisch, gefeiert hat.

Herausforderungen bei internationalen Hochzeiten

Trotz der positiven Erfahrungen, die Laminski mit dem Offizialat in Berlin gemacht hat, stehen Paare vor einigen Herausforderungen, insbesondere was die Bürokratie anbelangt. Der Papierkram, einschließlich der Beschaffung von Taufnachweisen, gestaltet sich oft als kompliziert. Bei bereits verheirateten Partnern ist zudem die Gültigkeit der ersten Ehe zu prüfen, was zusätzliche Hürden aufwirft. Die Kirchenbücher in Berlin reichen bis ins Jahr 1898 zurück und werden auch zur Ahnenforschung genutzt, was für viele Paare von Interesse ist.

Laminski sieht Trauungen nicht nur als rechtlichen Akt, sondern auch als Chance, eine diverse Gemeinschaft zusammenzubringen und das Bild der Kirche als offen und einladend zu präsentieren.

Queersensible Seelsorge in der Kirche

Die Einführung queersensibler Seelsorge, die die Bedürfnisse von queeren Menschen einbezieht, wird immer wichtiger. Laut Gender.Kiho-Wuppertal berücksichtigt diese Form der Seelsorge die Erfahrungen und Herausforderungen, die queere Menschen aufgrund von Diskriminierung erleben. Kerstin Söderblom hat in ihrem Buch erste Entwürfe einer queersensiblen Seelsorge im deutschsprachigen Raum veröffentlicht und stellt dabei wichtige Punkte heraus, wie die Notwendigkeit von transparenter Kommunikation und die Schaffung eines sicheren Ortes für Gespräche.

Wesentlich ist zudem ein Umgang mit biblischen Texten, die historisch und kulturell kontextualisiert werden sollten. Queersensible Seelsorge strebt an, das Queersein von Personen wertzuschätzen und in Gottesdiensten adäquat zu repräsentieren. In diesem Kontext wird auch die Sichtbarkeit durch queerfreundliche Symbole in der Gemeinde thematisiert.

Der Begriff „queer“ selbst hat eine interessante Entwicklung hinter sich. Er wurde ursprünglich als Schimpfwort verwendet, hat sich aber in den 1980er und 1990er Jahren als programmatischer Begriff des Widerstands gegen heteronormative Strukturen etabliert. Laut Bistum Mainz zeigt sich der Begriff als hybrid und fragmentarisch, was die Vielfalt der queeren Identitäten reflektiert.

Laminski und viele seiner Kollegen in der Kirche arbeiten daran, diese Entwicklungen voranzutreiben und eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Identität, akzeptiert und wertgeschätzt werden.