Hoffnung für Hinterbliebene: Gesprächskreis in Berlin kämpft gegen Suizid

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Berlin kämpft gegen Suizid mit Präventionsstrategien und Selbsthilfegruppen. Experten betonen den Austausch und die Unterstützung.

Berlin kämpft gegen Suizid mit Präventionsstrategien und Selbsthilfegruppen. Experten betonen den Austausch und die Unterstützung.
Berlin kämpft gegen Suizid mit Präventionsstrategien und Selbsthilfegruppen. Experten betonen den Austausch und die Unterstützung.

Hoffnung für Hinterbliebene: Gesprächskreis in Berlin kämpft gegen Suizid

Suizid ist ein Thema, das in der Gesellschaft oft tabuisiert wird, trotz seiner weitreichenden Auswirkungen. In Deutschland liegt die Zahl der jährlichen Suizide seit etwa 2008 konstant zwischen 9.000 und 10.000, wobei dreiviertel der betroffenen Personen Männer sind. Besonders hoch ist die Suizidrate unter älteren Menschen. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, die Suizidprävention effektiver zu gestalten. Die Bundesregierung hat daraufhin die Nationale Suizidpräventionsstrategie ins Leben gerufen, die 2024 vorgestellt wurde und Teil eines umfassenden Nationalen Präventionsplans ist, der bereits im Koalitionsvertrag festgelegt wurde, wie das Bundesministerium für Gesundheit berichtet.

Henryk Mainusch, Neurologe und ein Gesundheitsaktivist aus Berlin, leitet einen Gesprächskreis für Hinterbliebene nach Suizid. Er kennt aus eigener Erfahrung den Schmerz: Vor zweieinhalb Jahren nahm sich seine Frau das Leben und zählt damit zu den vielen, deren Lebensentwurf durch einen Suizid nachhaltig erschüttert wurde. In seiner Familie gab es bereits früher Suizide, was die Komplexität dieses Themas noch verstärkt. Mainusch beschreibt den Schock, die Zerstörung und das Gefühl der Ohnmacht, das mit dem Verlust einhergeht. Hinterbliebene sind nachweislich einem erhöhten Risiko ausgesetzt, selbst Suizid zu begehen, was die Notwendigkeit von Hilfsangeboten in Berlin unterstreicht. Er hebt hervor, dass viele dieser Angebote, wie die Telefonseelsorge und BeSu Berlin, jedoch unzureichend bekannt sind.

Hilfsangebote und ihre Bedeutung

In einem geschützten Rahmen ermöglicht der Gesprächskreis, dass Hinterbliebene ihre Gefühle ausdrücken und Unterstützung finden. Mainusch betont, wie wichtig es ist, dass ansprechende Personen im Umfeld vorhanden sind, um Suizid-Gedanken zu thematisieren. Er fordert dazu auf, direkt über diese Gedanken zu sprechen, um betroffenen Personen die nötige Hilfe zukommen zu lassen.

Das Nationale Suizidpräventionsprogramm für Deutschland (NaSPro) ist ein weiteres Beispiel für eine umfassende Initiative. Gegründet im Jahr 2001, unterstützt es den Austausch und die Wissensvermittlung zu Suizid, Suizidalität und Suizidprävention. Mit über 90 Institutionen, Organisationen und Verbänden arbeitet NaSPro eng mit dem Bundesministerium für Gesundheit sowie der WHO Europa zusammen. Ein zentrales Credo dieser Initiativen lautet „Vernetzen. Informieren. Aktivieren.“ Die Zusammenarbeit vieler Akteure ist unabdingbar, um eine nachhaltige und erfolgreiche Präventionsarbeit zu garantieren.

Die Zahlen und Geschichten, wie die von Mainusch, verdeutlichen, wie wichtig es ist, Suizid und dessen Prävention in der Gesellschaft sichtbar zu machen. Ein offener Dialog undInfos für Betroffene sind entscheidend, um das Bewusstsein für dieses ernste Thema zu schärfen und wirkungsvolle Hilfe anzubieten.