Gedenkveranstaltung in Berlin: Erinnern an die Euthanasie -Opfer!

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Gedenkveranstaltung in Berlin erinnert am 5. September 2025 an die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde.

Gedenkveranstaltung in Berlin erinnert am 5. September 2025 an die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde.
Gedenkveranstaltung in Berlin erinnert am 5. September 2025 an die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde.

Gedenkveranstaltung in Berlin: Erinnern an die Euthanasie -Opfer!

Am heutigen Freitag, dem 5. September 2025, findet in Berlin eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Kranken-Morde statt. Diese Veranstaltung wird in der Nähe der Philharmonie, am Gedenk- und Informationsort für die Opfer der sogenannten „Euthanasie“-Morde, abgehalten. Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, wird als Ehrengast erwartet. Der Gedenkort wurde vor elf Jahren eingeweiht und erinnert an über 70.000 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen, die während der NS-Zeit ermordet wurden.

Die systematische Ermordung dieser Menschen war unter dem Decknamen „Aktion T4“ bekannt, benannt nach der Adresse der Zentraldienststelle T4 an der Tiergartenstraße 4. Ärzteschaft und Pflegepersonal waren maßgeblich an diesen Verbrechen beteiligt. Musikalische Beiträge zur Gedenkveranstaltung werden von der blinden Songwriterin und Pianistin Kevienella gestaltet. Der Förderkreis „Gedenkort T4“ organisiert die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Die jährliche Gedenkfeier findet traditionell am Freitag nach dem 1. September statt, wie rbb24 berichtet.

Ein tiefes Gedenken an die Verfolgten

Zur Erinnerung an die grausamen Taten der NS-Zeit wird nicht nur der heutige Gedenktag begangen. Am 29. Januar 2025 wird ebenfalls ein Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus stattfinden, bei dem um 10:30 Uhr eine öffentliche Kranzniederlegung geplant ist. Diese Veranstaltung wird durch den blinden Autor Bernd Kebelmann und den Musiker Dietmar Gräf begleitet, wie auf der Website des Behindertenbeauftragten zu lesen ist.

Die „Aktion T4“ führte letztlich zu mehr als 70.000 Morden an Patientinnen und Patienten in Heil- und Pflegeanstalten während der NS-Diktatur. Es wird geschätzt, dass mindestens 200.000 Menschen im Deutschen Reich in verdeckten Aktionen ermordet wurden. Die Situation war gravierend; Europaweit wurden bis zu 300.000 Menschen Opfer dieser unmenschlichen Tötungsprogramme.

Hintergrund zur „Euthanasie“

Die dunkelste Phase dieser Morde kann bis in die frühen 1930er Jahre zurückverfolgt werden, als die Nationalsozialisten das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ erließen, das die Einsetzung von Zwangssterilisationen einführte. Schätzungen zufolge wurden zwischen 350.000 und 400.000 Menschen, meist aus Gruppen mit psychischen und körperlichen Behinderungen, Opfer dieser Maßnahmen. Die Opfer wurden als „asozial“ und „minderwertig“ stigmatisiert, was die Grundlage für die späteren Euthanasie-Programme bildete, wie die bpb ausführlich beschreibt.

Die Euthanasie selbst war ein Euphemismus für die gezielte und systematische Ermordung von Menschen, die dem nationalsozialistischen Idealbild nicht entsprachen. Diese grausamen Maßnahmen umfassen sowohl die Tötung von Neugeborenen und Kleinkindern als auch von Erwachsenen. All dies geschah in einem systematischen und wissenschaftlich getarnten Rahmen, der den Morden das Antlitz einer vermeintlichen medizinischen Notwendigkeit gab.

Die Gedenkveranstaltungen sind ein harter, aber notwendiger Schritt, um die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten und zukünftige Generationen über diese Vergehen aufzuklären. Nicht zuletzt ist es wichtig, die gesellschaftlichen Strukturen zu reflektieren, die solche Gräueltaten erst möglich gemacht haben.