Hitzealarm in Charlottenburg: Städte müssen Grünflächen dringend anpassen!
Hitzeperioden in Charlottenburg-Wilmersdorf erfordern klimaangepasste Stadtbegrünung für kühle, lebenswerte Räume.

Hitzealarm in Charlottenburg: Städte müssen Grünflächen dringend anpassen!
Die anhaltenden Hitzeperioden in den Städten stellen zunehmend eine Herausforderung dar. Am 2. Juli 2025, dem heißesten Tag des Jahres, wurden am Ernst-Reuter-Platz in Berlin Extremwerte gemessen. Experten der Technischen Universität Berlin ermittelten mit Wärmebildkameras und Infrarotthermometern, dass kurz gemähte Rasenflächen Temperaturen von bis zu 61 Grad Celsius erreichten. Während das angrenzende Beet mit hitzeresistenter Bepflanzung eine durchschnittliche Temperatur von 40 Grad aufwies, lagen die versiegelten Flächen des Platzes bei 51 Grad Celsius. Die schattigen Bereiche unter Bäumen boten mit 32 Grad Celsius die kühlsten Bedingungen vor Ort. Diese Messungen verdeutlichen die Notwendigkeit, Stadtgrün an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen, wie das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf betont.
Experten führen die hohen Temperaturen auch auf die anhaltende Trockenheit zurück, die sowohl Verdunstung als auch Beschattung beeinträchtigt. Vor diesem Hintergrund wird die Förderung naturnaher und hitzeresistenter Bepflanzung, sowie die Schaffung von Wiesen und Bäumen während dieser extremen Hitzeperioden dringend erforderlich. Wichtige Maßnahmen sind die Beschattung durch Vegetation, ein verbessertes Regenwassermanagement und gezielte Bewässerung. Dr. Björn Kluge von der TU Berlin hebt hervor, dass eine artenreiche Vegetation essenziell für die Beschattung ist, und das Regen gezielt auf diese Flächen geleitet werden sollte, um die Verdunstungskühlung zu stärken.
Stadtbegrünung als Lösungsansatz
Die Stadtbegrünung gewinnt angesichts des Klimawandels und steigender Temperaturen in urbanen Gebieten zunehmend an Bedeutung. Dies zeigt sich auch in der Schaffung naturnaher Rückzugsräume, die nicht nur Hitzeinseln reduzieren, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner durch Lärmminderung und Feinstaubbindung verbessern. Pflanzen tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei, indem sie Schadstoffe absorbieren und Sauerstoff produzieren. Besonders in dicht besiedelten Städten ist die Integration schattenspendender Bäume von großer Bedeutung und erfordert sorgfältige Planung.
In Berlin sind bereits Schritte zur Entsiegelung und klimaangepassten Begrünung in der Sömmeringstraße und am Spandauer Damm geplant. Das Bezirksamt benötigt jedoch mehr Personal und finanzielle Mittel, um diese Vorhaben effektiv umzusetzen und die Stadt an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Ziel ist die Schaffung grüner und lebenswerter Räume, um den Herausforderungen von Hitzeperioden zu begegnen.
Inspiration aus anderen Städten
Internationale Beispiele für erfolgreiche Stadtbegrünungsprojekte bieten wertvolle Inspiration für Berlin. Projekte wie der HafenCity Park in Hamburg oder das Bosco Verticale in Mailand zeigen, wie aus ehemaligen Industrieflächen grüne Oasen entstehen können. Derartige Projekte beruhen auf einer sorgfältigen Planung und der Integration von Grüngestaltung in die städtische Infrastruktur sowie der Förderung der Biodiversität.
Zusammenfassend wird die Stadtbegrünung nicht nur als ein Mittel zur Bekämpfung urbaner Hitzeinseln angesehen, sondern auch als ein Weg, um Lebensqualität zu schaffen. Nachhaltige Stadtkonzepte, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigen, sind für die Zukunft unserer Städte unerlässlich. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf setzt sich dafür ein, die Grünflächen in der Stadt zu fördern und an die klimatischen Gegebenheiten anzupassen.
Für weitere Informationen zu den Maßnahmen und deren Bedeutung für das Stadtklima in Berlin, besuchen Sie bitte die folgenden Seiten: Berlin.de, Klimawissen.de und Boku.ac.at.