Chaos am Flughafen BER: Cyberangriff sorgt für Verspätungen und Warteschlangen
Cyberangriff auf Flughafen Berlin am 7.11.2025 führt zu Verspätungen. Updates zur Lage und betroffenen Systemen verfügbar.

Chaos am Flughafen BER: Cyberangriff sorgt für Verspätungen und Warteschlangen
Der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist weiterhin von einem Cyberangriff betroffen, der die Check-in-Systeme erheblich beeinträchtigt. Laut Informationen von rbb24 hat sich die Situation am Dienstag, dem 7. November 2025, jedoch beruhigt im Vergleich zum Montag. An diesem Tag kam es infolge eines hohen Passagieraufkommens, insbesondere von Rückreisenden des Berlin-Marathons, zu zahlreichen Verspätungen und langen Warteschlangen.
Aktuell gibt es am Flughafen keine längeren Warteschlangen mehr. Verspätungen sind lediglich vereinzelt auf der Webseite des Flughafens vermerkt. Der genaue Zeitraum, in dem die Probleme noch anhalten werden, bleibt jedoch unklar. Ein externer Dienstleister, der für die betroffenen Systeme verantwortlich ist, äußerte sich zuversichtlich, bald eine funktionierende Lösung bereitzustellen.
Hintergrund des Cyberangriffs
Der Cyberangriff, der Flughafen BER sowie weitere europäische Flughäfen wie in Brüssel und London-Heathrow betraf, resultierte aus einer Störung der MUSE-Software von Collins Aerospace, die für die Passagierabfertigung zuständig ist. Wie Tagesschau berichtet, wurden Verbindungen zu den relevanten Systemen gekappt, was längere Wartezeiten beim Check-in und Boarding zur Folge hatte. Am Flughafen Brüssel führte die Situation sogar dazu, dass Airlines auf manuelle Check-in-Prozesse umschwenken mussten, was zu erheblichen Verzögerungen und Flugausfällen führte.
Die Störung wurde als „cyberbedingte Störung“ von der Muttergesellschaft von Collins Aerospace, RTX, beschrieben. Der Angriff stellt einen Lieferkettenangriff auf kritische Infrastrukturen dar und zeigt auf, wie verwundbar digitale Systeme im Luftverkehr sind. Neben dem BER sind auch Flughäfen wie Münster/Osnabrück und Heathrow betroffen. In Berlin wurden die digitalen Gepäckabgabesysteme zeitweise außer Betrieb genommen, was zu Unannehmlichkeiten für die Passagiere führte.
Forderungen nach mehr Cybersicherheit
Experten warnen, dass Cyberangriffe im Luftverkehrssektor in den letzten Jahren dramatisch zugenommen haben. Laut einem Bericht von Thales ist die Zahl der Angriffe im Luftfahrtbereich zwischen 2024 und 2025 um 600 % gestiegen, was die Dringlichkeit erhöht, Cybersicherheit als Teil der Betriebssicherheit zu betrachten. Die Digitalisierung hat zwar zu Effizienzsteigerungen geführt, macht die Systeme aber gleichzeitig anfälliger für solche Angriffe, wie auch Ingenieur.de berichtet.
Die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Cybersicherheit beinhalten unter anderem Patch-Management, mehrschichtige Verteidigungssysteme sowie Schulungen für Mitarbeiter. Diese Störung ist nicht nur auf den Luftverkehr beschränkt, sondern betrifft auch andere kritische Sektoren wie die Energieversorgung und das Gesundheitswesen. Es ist zu befürchten, dass zukünftige Angriffe schwerwiegendere Folgen haben könnten, sollten nicht schnell Lösungen gefunden werden.