Carola Rackete zieht sich aus Europa-Parlament zurück – Wer folgt?

Carola Rackete zieht sich aus Europa-Parlament zurück – Wer folgt?

Berlin, Deutschland - Carola Rackete, eine prominente Flüchtlingsaktivistin und parteilose Europa-Abgeordnete, hat heute ihren Rückzug aus dem Europäischen Parlament bekannt gegeben. Rackete, die 2024 als Spitzenkandidatin der Linken ins Parlament gewählt wurde, kündigte an, dass sie und ihr Team von Beginn an daran gearbeitet hätten, das Mandat kollektiv zu gestalten. Ihr Rückzug wird als Teil eines solchen Prozesses betrachtet, der der Erneuerung der Partei dienen soll. Nachfolger wird Martin Günther aus Brandenburg, der sich für Klimagerechtigkeit einsetzen möchte und die ökonomischen Zusammenhänge betont.rbb24 berichtete, Rackete sei seit 2016 in der Seenotrettung im Mittelmeer aktiv und erlangte internationale Bekanntheit als Kapitänin der „Sea-Watch 3“, die 2019 harrenden Flüchtlingen das Leben rettete, indem sie trotz eines italienischen Verbots nach Lampedusa fuhr.

Rackete beabsichtigt, ihre Rolle als Abgeordnete nicht nur als individuelle Aufgabe, sondern als Teil eines kollektiven Engagements zu verstehen. „Klimagerechtigkeit“ ist ein zentrales Anliegen ihrer politischen Agenden. In den politischen Diskussionen wird der Zusammenhang zwischen der Klimakrise und sozialen Ungleichheiten immer deutlicher. In einem Kontext, der durch Naturkatastrophen wie Hurrikan Katrina 2005 verdeutlicht wird, sind oft die ärmsten Bevölkerungsgruppen am stärksten betroffen, was Rackete als kontextuelle Grundlage für ihre zukünftigen Bemühungen ansieht.Tagesspiegel ergänzte, dass Rackete die Klimakrise als die größte Gerechtigkeitskrise der Welt bezeichnet. Sie sieht ihre ehemalige Rolle im Parlament als Möglichkeit, soziale und ökologische Bewegungen wirkungsvoll im Europäischen Parlament zu verankern.

Politischer Hintergrund

Rackete wurde von der Linken nominiert, um sich eindeutig von der aktuellen politischen Positionierung Sahra Wagenknechts abzugrenzen, die kürzlich angekündigt hat, eine eigene Partei zu gründen. Während Wagenknecht migrationskritische Positionen vertritt, setzt Rackete auf eine soziale und umweltfreundliche Politik. Offizielle Nominierungen für die Europawahl sind für einen Parteitag in Augsburg Mitte November geplant. Dort wird Martin Günther an der Spitze stehen, gefolgt von Gerhard Trabert, der für seine langjährige Arbeit in der Flüchtlingshilfe bekannt ist und als sozialer Medizinexperte gilt. Trabert wird auf Listenplatz vier kandidieren, unterstützt von der Gewerkschafterin Özlem Demirel.Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt, dass Klimagerechtigkeit mehrere Dimensionen umfasst, unter anderem die soziale Ungleichheit, die durch die Klimakrise verstärkt wird.

Rackete selbst hat bereits deutlich gemacht, dass sie sich auch weiterhin gesellschaftlichen Themen widmen wird und die Anliegen von sozialen und ökologischen Bewegungen integral in ihre politische Arbeit integrieren möchte. Ihr Ansatz zur Politik wird durch die Erfahrungen in der Seenotrettung geprägt, die starke gesellschaftliche Ungerechtigkeiten ans Tageslicht bringt. Durch den Rückzug aus dem Parlament gibt sie Raum für eine neue Perspektive und einen frischen Ansatz in der politischen Landschaft der Linken.

Dies führt zu einem wichtigen Wandel innerparteilich, da Rackete nicht nur als Einzelperson agiert hat, sondern immer bereits den kollektiven Dialog und die Zusammenarbeit mit anderen Betont hat. Der Weg, den sie eingeschlagen hat, soll einen neuen Weckruf an die Mitglieder der-Linken und ihre Wählerschaft senden und ist als eine Einladung zu verstehen, sich gemeinsam den drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu stellen.

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OrtBerlin, Deutschland
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