Spaziergang für Inklusion: Barrieren im Mauerpark sichtbar machen!

Spaziergang für Inklusion: Barrieren im Mauerpark sichtbar machen!

Mauerpark, Berlin, Deutschland - Am Freitag, den 18. Juli 2025, veranstalten Mitglieder des Pankower Beirats für Menschen mit Behinderungen und der Arbeitsgruppe Inklusion des Stadtteilzentrums Pankow einen Spaziergang im Mauerpark in Berlin. Ziel der Veranstaltung ist es, auf die Barrieren aufmerksam zu machen, die Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in ihrem Alltag begegnen. Trotz der Beliebtheit des Mauerparks gibt es zahlreiche Hindernisse, die die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen einschränken, was die Beiratsmitglieder ins öffentliche Bewusstsein rücken möchten. Der Spaziergang beginnt um 12 Uhr am Parkeingang an der Eberswalder Straße, 10437 Berlin. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen und die Herausforderungen der Barrierefreiheit im Park zu diskutieren.

Im Rahmen dieser Veranstaltung sind auch Gespräche mit Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch sowie den Bezirksstadträt:innen Manuela Anders-Granitzki und Cornelius Bechtler vorgesehen. Diese Gespräche bieten die Gelegenheit, Lösungen zur Verbesserung der Zugänglichkeit im Mauerpark zu erörtern. Das Highlight des Spaziergangs wird die Sichtbarkeit der Barrieren und die damit verbundenen Herausforderungen sein, die Menschen mit Behinderung und Mobilitätseinschränkungen im Alltag erleben.

Inklusion als gesellschaftliche Herausforderung

Wie die Herausforderungen im Mauerpark zeigen, sind Barrieren für Menschen mit Behinderungen ein weitreichendes Problem in der Gesellschaft. Der Diskurs über Inklusion hat sich über die Jahre gewandelt. Dabei geht es nicht nur um die individuelle Teilhabe, sondern auch um die strukturellen Bedingungen, unter denen diese Teilhabe möglich ist. Inklusion wird als gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen verstanden und erfordert, dass soziale und institutionelle Barrieren abgebaut werden. Laut dem Deutschen Institut für Menschenrechte (2022) bestehen in verschiedenen Lebensbereichen, wie Wohnen, Gesundheit und Bildung, erhebliche Teilhabebarrieren für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Die UN-Behindertenrechtskonvention fördert dabei Inklusion und Teilhabe als menschenrechtliche Prinzipien. Es wird deutlich, dass die individuellen Teilhabechancen von den verfügbaren gesellschaftlichen Ressourcen und den Bedingungen abhängen, unter denen Menschen leben. Der Dritte Teilhabebericht der Bundesregierung dokumentiert, dass Menschen mit Beeinträchtigungen eine höhere Arbeitslosenquote und geringere soziale Teilhabe aufweisen. Dies führt zu einem wachsenden Interesse an der Frage, wie die gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen verbessert werden kann.

Barrieren im Alltag und der Einfluss von Migration

Zusätzlich zur allgemeinen Problematik der Barrierefreiheit sind Menschen mit Behinderungen, die Migrations- oder Fluchthintergrund haben, häufig mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. Studien, wie der „Afrozensus 2020“, zeigen, dass diese Gruppen oft von Diskriminierung betroffen sind, was ihre Teilhabe an gesellschaftlichen und politischen Prozessen weiter einschränkt. Hier bedarf es eines interkulturellen Ansatzes, um die Bedürfnisse und Teilhabechancen von BIPoC mit Behinderungserfahrungen zu fördern. Gleichzeitig wird eine interkulturelle Öffnung und kultursensible Arbeit für Menschen mit Behinderungen und Migrationshintergrund gefordert.

Die Notwendigkeit, die verschiedenen Facetten der Inklusion zu betrachten, wird zunehmend erkannt. Der Diskurs hat sich von der individuellen Behinderung zur Vielfalt und Diversität ausgeweitet. Dabei spielt die gesellschaftliche Wahrnehmung eine entscheidende Rolle, denn nur durch eine inklusive Gesellschaft kann die Teilhabe aller Menschen gefördert werden. Um den Herausforderungen an der Schnittstelle zwischen Behinderung und Migration angemessen zu begegnen, sind zielgerichtete Maßnahmen notwendig.

Für den Spaziergang am 18. Juli gibt es somit nicht nur einen lokalen Anlass, sondern auch eine weitreichende gesellschaftliche Bedeutung, die auf die Notwendigkeit von Barrierefreiheit und Inklusion hinweist. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen helfen, die Aufmerksamkeit auf diese wichtigen Themen zu lenken und langfristige Veränderungen zu bewirken.

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OrtMauerpark, Berlin, Deutschland
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