Angriff auf Mannes Anti-Gewalt-Projekt: Ein neuer Schock für Schöneberg!

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Ein Angriff auf das Anti-Gewalt-Projekt Maneo in Berlin-Schöneberg zeigt den Anstieg queerfeindlicher Gewalt.

Ein Angriff auf das Anti-Gewalt-Projekt Maneo in Berlin-Schöneberg zeigt den Anstieg queerfeindlicher Gewalt.
Ein Angriff auf das Anti-Gewalt-Projekt Maneo in Berlin-Schöneberg zeigt den Anstieg queerfeindlicher Gewalt.

Angriff auf Mannes Anti-Gewalt-Projekt: Ein neuer Schock für Schöneberg!

Das schwule Anti-Gewalt-Projekt „Maneo“ in Berlin-Schöneberg wurde in der Nacht zum Sonntag, dem 28. Oktober 2025, angegriffen. Eine Fensterscheibe des Projekts in der Bülowstraße wurde mit einem Stein beschädigt. Eine Zeugin hörte gegen 6:30 Uhr ein Klirren und sah drei Personen wegrennen; daraufhin alarmierte sie die Polizei. Die Ermittlungen wurden vom polizeilichen Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen. Die Aktionsgruppe, die seit 1990 besteht, ist bekannt für ihre Unterstützung von Opfern von Gewalttaten und zur Gewaltprävention. Maneo wurde mehrfach, unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung, ausgezeichnet.

Laut der Staatsanwaltschaft Berlin wurden im Jahr 2023 insgesamt 791 queerfeindliche Angriffe verzeichnet. Alarmierend ist, dass sich die Zahl dieser Angriffe innerhalb von vier Jahren nahezu verdoppelt hat. Verbände, die Betroffene unterstützen, schätzen, dass die Dunkelziffer viel höher ist, da viele Vorfälle nicht zur Anzeige gebracht werden. Das macht deutlich, wie wichtig die Arbeit von Projekten wie Maneo ist, die betroffenen Personen Rückhalt bieten und gleichzeitig für gesellschaftliche Veränderungen kämpfen.

Wachsende Angriffszahlen

Der MANEO-Report 2023, veröffentlicht anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- und Queerphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai, belegt die zunehmende Gewalt gegen die LSBTIQ+ Community. In dem 240 Seiten umfassenden Bericht wurden 685 neue Fälle und Hinweise mit LSBTIQ+ feindlichen Bezügen erfasst, was einer Zunahme von 23% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Außerdem wurden insgesamt 1.014 Fälle dokumentiert, was einen Anstieg von 29% darstellt. Besonders bemerkenswert ist, dass 892 betroffene Personen sich an Maneo wandten — auch hier ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Die hohe Zahl an registrierten Übergriffen reflektiert nicht nur die Zunahme an Gewalttaten, sondern wohl auch eine wachsende Akzeptanz der Arbeit von Maneo sowie eine gestiegene Bereitschaft, Übergriffe zu melden. Diese Entwicklung könnte auf einen sich verändernden gesellschaftlichen Diskurs hinweisen, der es Opfern erleichtert, ihre Erlebnisse öffentlich zu machen.

Aktuelle Straftatstatistiken

Ein weiterer Blick auf die Statistiken des Bundeskriminalamts (BKA) zeigt, dass im Jahr 2023 insgesamt 17.007 Fälle von Hasskriminalität erfasst wurden, wobei 1.785 dieser Straftaten direkt gegen die LSBTIQ* Community gerichtet waren — ein Anstieg im Vergleich zu 2022, als 1.188 Übergriffe gemeldet wurden. Häufigste Delikte sind Beleidigungen, Gewalttaten sowie Volksverhetzungen. Diese Zahlen verdeutlichen den massiven Anstieg der queerfeindlichen Straftaten, wie sie in den vergangenen Jahren immer häufiger dokumentiert wurden.

Zusammengefasst stehen die steigenden Angriffszahlen und die ergriffenen Maßnahmen gegen Diskriminierung und Gewalt in einem komplexen Zusammenhang. Während sich die Dunkelziffer an nicht gemeldeten Fällen nur schwer abbilden lässt, ist klar, dass die Arbeit von Organisationen wie Maneo und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit entscheidend sind, um den betroffenen Personen eine Stimme zu geben und für ein respektvolles Miteinander zu kämpfen.

Das BKA setzt sich aktiv für Vielfalt und gegen Hass, Diskriminierung und Gewalt ein. Es fördert Programme zur polizeilichen Kriminalprävention und hat eine Landkarte erstellt, die Angebote gegen LSBTIQ*-gerichtete Straftaten aufzeigt. Das steigende Engagement steht in Verbindung mit dem Ziel, eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft zu fördern.

Für weitere Informationen über die Vorfälle und die Arbeit von Maneo besuchen Sie bitte rbb24, Maneo und BKA.