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Vielversprechende Therapiefortschritte gegen Hirntumoren: Chemo- und Strahlentherapie verbessert

Chemo- und Strahlentherapie von Hirntumoren haben in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht, insbesondere die millimetergenaue und dreidimensionale Protonenbestrahlung zur Behandlung des häufigsten und bösartigsten Hirntumors, dem sogenannten Glioblastom. Es gibt auch vielversprechende neue Ansätze in der maßgeschneiderten Immuntherapie, die darauf abzielen, die Tumorzellen "auszutricksen". Zum Welthirntumortag am 8. Juni 2024 geben diese Fortschritte den Betroffenen Hoffnung.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 8.000 Menschen an verschiedenen Arten von Hirntumoren, die etwa zwei Prozent aller Krebserkrankungen im Land ausmachen. Primäre Tumore im Gehirn entwickeln sich aus den Zellen des Gehirngewebes oder der Hirnhaut, während sekundäre Tumore Metastasen anderer Tumorerkrankungen im Körper sind. Gliome, die aus den Gliazellen des Gehirns entstehen, sind die häufigsten primären Hirntumore. Hirntumore können in jedem Alter auftreten, am häufigsten jedoch bei Menschen ab dem 40. Lebensjahr.

Die Behandlungsmethoden für Hirntumore hängen von ihrer Art, Größe und Lage ab. Zu den möglichen Optionen gehören Operation, Chemotherapie, Bestrahlung und/oder Immuntherapie, alleine oder in Kombination. Nicht alle Hirntumore müssen jedoch behandelt werden. Zum Beispiel werden Meningeome, die oft bei älteren Menschen auftreten und meist gutartig sind, nur behandelt, wenn sie wachsen. Wenn diese vollständig chirurgisch entfernt werden können, besteht eine Heilungschance von etwa 90 Prozent. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Chemo- und Strahlentherapie erheblich verbessert. Ein Beispiel dafür ist das Medulloblastom, ein bösartiger Hirntumor bei Kleinkindern, der in der Regel durch eine Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie geheilt werden kann. In den 1960er-Jahren war dieser Tumor noch immer tödlich.

Zu den seltenen Hirntumoren gehören die sogenannten Oligodendrogliome, die 1,3 Prozent der hirneigenen Tumore ausmachen und sowohl gut- als auch bösartige Formen haben. Oligodendrogliome wachsen langsam über Jahre oder sogar Jahrzehnte und können sich bösartig verändern und aggressiv weiterwachsen. Das Risiko einer Entartung und Bösartigkeit steigt, wenn die Operation verzögert wird. Eine frühe operative Entfernung ist daher wichtig. Oligodendrogliome breiten sich diffus im gesunden Hirngewebe aus und können daher nicht vollständig entfernt werden. Daher wird die Operation in der Regel durch Chemotherapie und Bestrahlung ergänzt.

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Das häufigste und bösartigste Hirntumor ist das Glioblastom, das 15,1 Prozent aller hirneigenen Tumore ausmacht. Obwohl es mit Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie und anschließender Erhaltungschemotherapie behandelt wird, kommt es in den meisten Fällen zu einem erneuten Auftreten. Eine vielversprechende Behandlungsmethode für Glioblastome ist die hochpräzise Protonenbestrahlung. Im Gegensatz zur herkömmlichen Strahlentherapie mit Photonen ermöglicht sie eine millimetergenaue Ausrichtung auf das Tumorgewebe. Mit Hilfe von Pencil-Beam-Scanning können die Tumore dreidimensional "ausgemalt" werden, wodurch das umliegende gesunde Gewebe maximal geschont wird. Dies führt zu reduzierten Nebenwirkungen und verbessert die Tumorheilung und die langfristige Lebensqualität.

Die aktuelle Forschung konzentriert sich auch auf verschiedene immuntherapeutische Ansätze zur Behandlung von Glioblastomen. Da diese Hirntumoren in der Lage sind, ihr Umgebungsmilieu stark zu verändern, um sich vor dem Immunsystem zu verbergen, ist es notwendig, sie zu "austricksen" oder "zu demaskieren". Eine vielversprechende Methode ist die therapeutische Impfung mit spezifischen Zellbestandteilen der Krebszellen, die eine massive Immunantwort auslösen, um die bösartigen Zellen anzugreifen.

Eine weitere vielversprechende Behandlungsoption, die derzeit in Studien erforscht wird, ist die Verabreichung eines bestimmten Wirkstoffs zusammen mit der Standardtherapie für Glioblastompatienten. Dieser Wirkstoff sorgt dafür, dass sich in den Tumorzellen verstärkt TNF anreichert, ein Botenstoff, der Krebszellen bekämpfen kann. Das Problem ist, dass Glioblastomzellen resistent gegenüber TNF sind. Die Forschung versucht daher, die Tumorzellen empfänglicher für den Botenstoff zu machen, möglicherweise durch eine Kombination mit einem Chemotherapeutikum wie Temozolomid.

Die Fortschritte in der Therapie von Hirntumoren geben Patienten und ihren Angehörigen Hoffnung auf eine nachhaltige Behandlung. Klinische Studien in den kommenden Jahren werden zeigen, wie vielversprechend diese neuen Behandlungsansätze sind. Am Welthirntumortag am 8. Juni 2024 steht das Bewusstsein für Hirntumoren und die Fortschritte in ihrer Behandlung im Vordergrund.

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Tabelle: Häufigkeit von Hirntumorarten in Deutschland
| Art des Hirntumors | Prozentsatz aller hirneigenen Tumore |
|--------------------|-------------------------------------|
| Glioblastom | 15,1% |
| Gliome | X% |
| Oligodendrogliom | 1,3% |
| Meningeome | X% |



Quelle: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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