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Ticketwege in die Nachbarländer: Das 49-Euro-Ticket als neue Seidenstraße

Ticketwege in die Nachbarländer – Schien-esisch – das 49-Euro-Ticket als neue Seidenstraße

Seit Mai ist es möglich, für nur 49 Euro täglich hunderte Kilometer zu reisen – sogar ins Ausland. Der Grund dafür ist der sogenannte „Grenztarifpunkt“. Das 49-Euro-Ticket ermöglicht es jedem, seine Fernreisen sofort zu planen – insbesondere internationale Fernreisen. Wir helfen dabei und erklären, wie das Ganze funktioniert.

Das Zauberwort lautet „Grenztarifpunkt“. Grenztarifpunkte sind Haltestellen oder Bahnhöfe außerhalb Deutschlands, die wenige Kilometer hinter den deutschen Grenzen liegen und zu denen der Beförderungstarif der Deutschen Bahn gilt. Durch diese Grenztarifpunkte können deutsche Ticketbesitzer sicher und mit gültigem Fahrschein über die Grenzen zu den Nachbarländern reisen. Erst ab diesen Bahnhöfen gelten die Tarife der Staats- und Privatbahnen der Nachbarländer. Mit dem 49-Euro-Ticket kann man also bequem mit Verbindungen der Deutschen Bahn und deren regionalen Partnern und Regio-Bahnbetreibern bis zu diesen Grenztarifpunkten reisen.

Eine hilfreiche App der Zeitschrift Chip listet die Ziele im Ausland anhand der Streckeninfos auf und präsentiert die genauen Bahnlinien. Zu beachten ist dabei, dass für einige Grenzfahrten auch Buslinien möglich sind, auf denen das 49-Euro-Ticket gilt. Mit dem 49-Euro-Monatsticket kann man beispielsweise in die Niederlande, nach Belgien, Luxemburg, Frankreich, in die Schweiz, nach Österreich, Tschechien, Polen und Dänemark reisen. Das bedeutet, dass Deutschland neun Nachbarländer hat und das Ticket somit eine umfassende Auslandserfahrung in jedem Alter ermöglicht – und das für gut fünf Euro pro Land und Monat.

Wir haben vier Vorschläge für Mini-Interrails in die Nachbarländer. Niederlande, Schweiz, Polen und Dänemark – einmal rund um Deutschland.

Unser erster Vorschlag führt uns in die Niederlande. Brandenburg und Berlin haben eine besondere Verbindung zu unserem Nachbarland. Es gibt beispielsweise das holländische Viertel in Potsdam, den Holland-Park bei Schwanebeck (Barnim), die Oranje-Verbundenheit der Oranienburger und das Tulpenfest in Potsdam. Kurz vor der holländischen Grenze gibt es Bahnhöfe in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, von denen aus man mit dem 49-Euro-Ticket die Bahnen des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr erreichen kann. Unser Tipp: Zevenaar und Arnhem. Die Fahrt dorthin dauert zwar neun bis zehn Stunden und beinhaltet fünf bis sechs Umstiege, aber es lohnt sich. In Zevenaar kann man das Liemers Kunstmuseum besuchen und in Arnhem im Viertel 7straatjes spazieren gehen.

Unser nächster Vorschlag führt uns in die Schweiz. Die Fahrt dorthin dauert etwas länger, aber es lohnt sich allemal. Über Dessau, Leipzig, Nürnberg, Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg gelangt man nach Basel. Hier kann man sich im Rhein abkühlen und die Stadt erkunden. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch des Rheinufers und des Badischen Bahnhofs Basel.

Unser dritter Vorschlag führt uns nach Polen. Leider sind größere Reisen nach Polen mit dem 49-Euro-Ticket nicht möglich. Allerdings gibt es einige Ausnahmen. Von Ahlbeck (Usedom) aus kann man mit dem DB Regio nach Swinemünde fahren und dabei das 49-Euro-Ticket nutzen. Von Sachsen aus besteht außerdem die Möglichkeit, mit dem Regio RE1/RB61 des Trilex nach Zgorzelec zu fahren. Dort kann man die Natur entlang der Neiße erkunden und die Doppelstadt Zgorzelec/Görlitz besuchen.

Unser letzter Vorschlag führt uns nach Dänemark. Hier ist die Auswahl an Zielen im Vergleich zu anderen Ländern geringer. Dennoch lohnt sich eine Reise nach Tondern. Über Rathenow, Stendal, Uelzen, Hamburg und Niebüll kann man nach Tondern gelangen. Die Stadt gilt als Heiratsparadies und bietet viele Möglichkeiten für eine idyllische Hochzeit.

Das 49-Euro-Ticket ermöglicht es also, viele Kilometer zu reisen und verschiedene Nachbarländer zu erkunden. Mit nur fünf Euro pro Monat pro Land ist das Angebot äußerst attraktiv. Also, auf die Schiene und ab ins Ausland!

Hinweis: Die Informationen basieren auf dem ursprünglichen Artikel von Stefan Ruwoldt.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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