SchwuZ: Ein letzter Tanz im legendären Queer-Club von Neukölln!
Im SchwuZ Neukölln fand eine letzte Halloween-Feier statt, während der Club vor dem Aus steht. Ein Abschied von queerem Erbe.

SchwuZ: Ein letzter Tanz im legendären Queer-Club von Neukölln!
Am 4. November 2025 feiert der ikonische Queer-Club SchwuZ in Berlin-Neukölln eine letzte Halloween-Feier. Die Veranstaltung wird mit Karaoke und dem berühmten Song „Shine bright like a diamond“ bereichert, während die melancholische Atmosphäre des Clubs spürbar wird. Doch trotz der Feierlichkeiten steht SchwuZ vor dem endgültigen Ende, bedingt durch eine Insolvenz. Der Autor des Artikels besucht den Club in dieser traurigen Stimmung ein letztes Mal, und die Erinnerungen an frühere Zeiten vermischen sich mit einer ernüchternden Realität.
Das SchwuZ ist bekannt für seine unperfekten Drag-Performances und die oftmals überforderte Technik. Viele Besucher*innen haben unterschiedliche Meinungen über den Club; während einige nostalgisch in die Vergangenheit blicken, kritisieren andere die musikalische Qualität, insbesondere die Verwendung von gemafreien Remixes. In einer Ecke des Clubs steht ein schwarzer Sarg mit der Aufschrift „RIP Schwuz“, was die Trauer um den bevorstehenden Verlust symbolisiert.
Identität und Queer-Kultur
Die Diskussion um den Verlust von Queer-Spaces und deren Bedeutung für die Community gewinnt an Fahrt. Unterstützer*innen-Abo-Modelle bieten zwar die Möglichkeit, an der Schlange vorbeizugehen, lösen jedoch nicht die tiefgreifenden finanziellen Probleme, die den Club plagen. Eine Klofrau, die seit 15 Jahren im SchwuZ arbeitet, äußert dennoch Hoffnungen auf eine mögliche Rückkehr des Clubs. Ihre Zuversicht spiegelt den Wunsch vieler wider, queer, politisch und chaotisch orientierte Orte in Berlin zu erhalten.
In einem breiteren sozialen Kontext wird Queerness oft als Herausforderung der cisgender und heteronormativen Privilegien gesehen. Der Begriff „queer“ wird zunehmend als Sammelbegriff verstanden, der nicht-binäre Identitäten und die Stimmen marginalisierter Gruppen umfasst. (Them) beschreibt diese Identität als eine Befreiung von der Norm, während gleichzeitig die Herausforderungen der binären Präsentation thematisiert werden. Dies verdeutlicht, dass das SchwuZ nicht nur ein Ort der Vergnügung ist, sondern auch ein Raum für die Auseinandersetzung mit vielfachen Identitäten und deren gesellschaftlichen Implikationen.
Die Zukunft queerer Begegnungsstätten
Während die Halloween-Feier einen letzten Tanz im SchwuZ ermöglicht, bleibt die Frage offen, wie es mit queerem Nachtleben in Berlin weitergeht. Mit finanziellen Krisen kann es sein, dass weniger Geld in den Clubbesuch investiert wird, was die Unsicherheit um die Zukunft dieser kulturellen Räume verstärkt. Wenn queerpolitische Clubs und Begegnungsstätten verloren gehen, droht nicht nur ein Verlust von Spaß und Unterhaltung, sondern auch von wichtigen Treffpunkten für die Community.
Die lange Erdgeschichte der binominalen Nomenklatur mag auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen, doch sie erinnert uns an die Wurzeln und Regelungen in der Klassifizierung – auch im sozialen Kontext. Wie bei der Nomenklatur gibt es auch hier strenge Kategorien und Regeln, die oft nicht alle Identitäten berücksichtigen. Dies hinterfragt den Status quo und lenkt den Blick auf die Notwendigkeit einer inklusiven Gesellschaft, in der alle Identitäten ihren Platz finden.
Abschließend zeigt sich, dass die Schließung von SchwuZ zwar ein schmerzhafter Verlust ist, sie zugleich auch einen Ruf nach Veränderung und Erneuerung in der queeren Gemeinschaft ermöglicht. Die Sehnsucht nach einem lebendigen, kreativen und politisch engagierten Nachtleben bleibt, und die Hoffnung auf neue Räume für queere Identitäten und Vielfalt könnte der Schlüssel zu einer vielversprechenden Zukunft sein.