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Mutiges TV-Duell in Thüringen: Voigt und Höcke im Fokus

Es war mutig von Mario Voigt. Aber auch riskant. Am Ende dürfte Thüringens CDU-Landeschef sogar sein vielleicht wichtigstes Ziel erreicht haben: Er ist bekannter geworden, nicht nur in seinem Bundesland, sondern in ganz Deutschland. Voigt hat im Fernsehduell mit Thüringens AfD-Chef Björn Höcke seine eigene Personalie geboostert. Der Preis dafür war hoch.

Denn profitiert hat auch sein Konkurrent Höcke. Und das hat Auswirkungen, nicht nur für Thüringen. Höcke, der Rechtsaußen in der Rechtsaußen-Partei AfD, ein völkischer Nationalist, der gerichtsfest als Faschist bezeichnet werden darf, bekam beste Sendezeit für seine Parolen. Der TV-Schlagabtausch zwischen ihm und Voigt lief medial fast im Aufmerksamkeitsranking eines Kanzlerduells.

Höcke in ein TV-Duell einzuladen, führt dazu, dass er neue Wählerschichten gewinnt und dass er seine Ideologie in ein bürgerliches Korsett kleiden kann. Das wurde deutlich, als er den neurechten Kampfbegriff der "Remigration" als Maßnahme für konsequentes Abschieben ausreisepflichtiger Ausländer tarnte.

Im TV-Duell bezeichnete Höcke den Holocaust als "Schande" - dabei hatte er einst in einer Parteirede eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" gefordert. Das ist nicht nur unglaubwürdig, hier wäscht sich ein Geschichtsrevisionist mit bürgerlicher Seife rein.

Apropos Geschichte: Am 11. April 1945 befreiten alliierte Soldaten die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen. Gern hätte man an diesem Tag der Menschen gedacht, die damals durch den deutschen Vernichtungswahn ums Leben kamen. Leider gab es dafür keinen Raum. Stattdessen ging es nur um Höcke.

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Die kontroverse Debatte zwischen Mario Voigt und Björn Höcke im Fernsehduell hat nicht nur in Thüringen für Aufsehen gesorgt, sondern auch über die Grenzen des Bundeslandes hinaus. Voigt, der CDU-Landeschef, konnte durch diese Auseinandersetzung seine Bekanntheit steigern, allerdings zu einem hohen Preis. Auch sein Konkurrent Höcke, der als Rechtsaußen in der rechtsorientierten Partei AfD gilt, konnte von diesem Duell profitieren und seine extremistischen Ansichten einem breiten Publikum präsentieren.

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Die Einladung Höckes zu dem TV-Duell hat jedoch auch lokal Auswirkungen. Durch die mediale Aufmerksamkeit gewinnt er neue Wählerschichten und kann seine Ideologie in ein bürgerliches Korsett kleiden. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung des neurechten Kampfbegriffs "Remigration", unter dem er konsequente Abschiebungen von ausreisepflichtigen Ausländern versteckt.

Besonders kontrovers war Höckes Aussage im TV-Duell, in der er den Holocaust als "Schande" bezeichnete - dies steht im Widerspruch zu einer früheren Rede, in der er eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" forderte. Dies verdeutlicht seine unglaubwürdige Haltung und seine Geschichtsrevisionismusversuche.

In diesem Zusammenhang sei an den 11. April 1945 erinnert, an dem alliierte Soldaten die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen befreiten. Anstatt an diesem Tag den Menschen zu gedenken, die damals durch den deutschen Vernichtungswahn ums Leben kamen, wurde der Fokus des TV-Duells auf Höcke gelegt.

Im Folgenden finden Sie eine Tabelle mit relevanten Informationen zu den beteiligten Politikern:

| Politiker | Partei | Bekanntheitsgrad vor TV-Duell | Bekanntheitsgrad nach TV-Duell |
|------------------|---------------|------------------------------|-------------------------------|
| Mario Voigt | CDU | Moderat | Bekannt |
| Björn Höcke | AfD | Bekannt | Bekannt |

Diese Informationen sollen einen Überblick über die Entwicklung der Bekanntheit der Politiker vor und nach dem TV-Duell geben.



Quelle: BERLINER MORGENPOST / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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