Am Sonntag fand vor dem Prinzenbad in Berlin-Kreuzberg eine Demonstration gegen die verstärkte Polizeipräsenz an Freibädern statt. Etwa 130 Teilnehmer nahmen nach Angaben eines Polizeisprechers daran teil, und die Veranstaltung verlief störungsfrei.
Die Demonstration wurde von der antirassistischen Gruppe Migrantifa organisiert und richtet sich gegen die neuen Regeln in Freibädern, die als Reaktion auf wiederholte Gewaltvorfälle eingeführt wurden. Zu diesen Maßnahmen gehören mobile Polizeiwachen vor Bädern, die besonders von Auseinandersetzungen betroffen sind, sowie eine Ausweispflicht in allen Einrichtungen. Die Gruppe Migrantifa kritisiert diese Maßnahmen und fordert stattdessen mehr Investitionen in soziale Angebote.
Die Demonstranten sehen die erhöhte Polizeipräsenz und Ausweispflicht als diskriminierend an und werfen den Behörden vor, rassistische Vorurteile zu bedienen. Sie sind der Ansicht, dass die Probleme in Freibädern nicht durch eine verstärkte Polizeipräsenz gelöst werden können, sondern dass langfristige Lösungen durch soziale Angebote gefunden werden sollten.
Die Diskussion um die Sicherheit in Freibädern ist in den letzten Jahren immer wieder aufgekommen. In einigen Bädern kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, unter anderem zwischen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft. Die Behörden reagierten darauf mit verschiedenen Maßnahmen, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.
Die Demonstration vor dem Prinzenbad zeigt, dass es unterschiedliche Ansichten darüber gibt, wie mit solchen Vorfällen umgegangen werden soll. Während die einen eine verstärkte Polizeipräsenz befürworten, argumentieren andere für Investitionen in soziale Projekte, um Jugendlichen alternative Freizeitangebote zu bieten und einer Eskalation vorzubeugen.
Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion um die Sicherheit in Freibädern weitergehen wird und ob sich Kompromisse finden lassen, die sowohl die Bedenken hinsichtlich Diskriminierung als auch die Sorge um die Sicherheit der Besucher berücksichtigen.