Berlin AktuellGesundheit / MedizinPolitikVerbändeWirtschaft

Bundesregierung reagiert auf Kritik von Pharma Deutschland – Neue Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung bereiten Sorgen

Neue Gesetzesentwürfe zur Berichterstattung über Unternehmensnachhaltigkeit

Die Bundesregierung hat kürzlich einen gefeierten Gesetzesentwurf zur Einhaltung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union beschlossen. Diese Entscheidung ist das Ergebnis langjähriger Diskussionen und Kritik, insbesondere von Pharma Deutschland, dem größten Verband der Pharmabranche in Deutschland. Die Pharma Deutschland hat es geschafft, die Regierung dazu zu bewegen, auf ihre vorherigen Befürchtungen im Zusammenhang mit dem Zusammenspiel des Lieferkettengesetzes und der Nachhaltigkeitsberichterstattung einzugehen.

Die umgesetzten Änderungen bedeuten, dass die doppelte Belastung, die durch das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz und das Gesetz zur Nachhaltigkeitsberichterstattung drohte, bis zum 31. Dezember 2025 verschoben wurde. Dies ist zweifellos eine gute Nachricht für Unternehmen in Deutschland, da ihnen dadurch zusätzliche Verpflichtungen erspart bleiben.

Dennoch bleibt die Bürokratie eine wichtige Herausforderung für die Pharmabranche. Die neuen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung bringen erheblichen Aufwand und finanzielle Belastungen für Unternehmen mit sich. Die Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, Dorothee Brakmann, betonte, dass eine weitere Verschärfung der Bürokratie durch die EU-Kommission und die Bundesregierung vermieden werden müsse. Andernfalls könnte dies zu einer Ablenkung wertvoller Ressourcen von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten führen, um den steigenden Berichtspflichten nachzukommen.

Insbesondere mittelständische Unternehmen, die schrittweise ab 2025 unter die Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung fallen, werden stark belastet. Dies stellt für die innovationsgetriebene Pharmabranche eine besonders kritische Situation dar.

Unabhängig von den Herausforderungen betrachtet Pharma Deutschland die Nachhaltigkeitsberichterstattung grundsätzlich als eine Chance, die vielfältigen Leistungen der Pharmaindustrie in diesem Bereich transparent zu machen. Allerdings müssen die Berichtspflichten in einem angemessenen Rahmen erfolgen, der die unternehmerische Handlungsfähigkeit erhält und fördert. Ziel ist es, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit in Einklang zu bringen.

Die Entscheidungen der Bundesregierung und die Zufriedenheit von Pharma Deutschland zeigen, dass das Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung ein wichtiger Aspekt für Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt ist. Die pharmazeutische Industrie, vertreten durch Pharma Deutschland, leistet einen wesentlichen Beitrag zur Arzneimittelversorgung in Deutschland. Fast 80 Prozent der rezeptfreien und fast zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel, sowie ein Großteil der stofflichen Medizinprodukte, werden von den Unternehmen in Pharma Deutschland hergestellt und in Apotheken verkauft.

Insgesamt sind die neuen Gesetzesentwürfe zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ein Schritt in die richtige Richtung für Unternehmen und die Gesellschaft im Allgemeinen. Die Reaktion von Pharma Deutschland und anderen Interessengruppen zeigt jedoch, dass die Komplexität und Belastungen der Bürokratie weiterhin eine ernsthafte Herausforderung darstellen. Es bleibt abzuwarten, wie die Umsetzung der CSRD-Richtlinie in Deutschland tatsächlich aussehen wird und welche Auswirkungen dies auf die Unternehmen und die Gesellschaft haben wird.

Bezeichnung Website
Pharma Deutschland www.pharmadeutschland.de

Datum: Berlin

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"