Trockenheit zwingt Potsdam-Mittelmark zu drastischem Wasserentnahme-Verbot!

Trockenheit zwingt Potsdam-Mittelmark zu drastischem Wasserentnahme-Verbot!

Potsdam, Deutschland - Im Landkreis Potsdam-Mittelmark wurde ein strenges Verbot für die Entnahme von Wasser aus Flüssen, Seen, Kanälen und Teichen erlassen. Diese Allgemeinverfügung trat am 1. Juli 2025 in Kraft und wird bis zum 30. September 2025 aufrechterhalten. Der Beschluss erfolgt vor dem Hintergrund einer außergewöhnlichen Trockenheit, die die Wasserstände gefährdet.

Das Hauptziel dieser Maßnahmen ist der Schutz der Gewässer und der Wasserressourcen in der Region. Insbesondere sollen die gesunkenen Wasserstände in den Fließgewässern stabilisiert werden. Laut den aktuellen Berichten von rbb24 und Potsdam-Mittelmark sind Bewässerungsmaßnahmen aus Brunnen und Zisternen tagsüber zwischen 8 und 20 Uhr grundsätzlich untersagt. Ausnahmen gelten für das Wässern kleiner Gartenflächen mit der Gießkanne und das Wässern von Bäumen und Sträuchern auf öffentlichen Flächen mit Saugwagen.

Hintergrund der Trockenheit

Die Trockenperiode, die seit Februar 2025 anhält, ist Teil einer Serie niederschlagsarmer Jahre. Der Zeitraum vom 1. Februar bis 31. Mai 2025 war laut Deutschem Wetterdienst der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Zudem wurde im ersten Halbjahr 2023 auf dem Telegrafenberg in Potsdam der geringste Niederschlag seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1893 verzeichnet. Diese alarmierenden Daten machen deutlich, dass nicht nur die gegenwärtige Situation besorgniserregend ist, sondern dass auch die langfristigen Wasserressourcen bedroht sind.

Der Dürre-Monitor zeigt, dass der Oberboden im Frühjahr 2023 deutschlandweit bis zu 25 cm tiefer von Dürre betroffen war als in allen Jahren seit 1950. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit effektiver Maßnahmen zur Wasserbewirtschaftung.

Umgang mit Wasserknappheit

Das Umweltbundesamt thematisiert in seinem Bericht die vielschichtigen Ursachen für Wasserknappheit in Deutschland, die von klimatischen Bedingungen über die Wasserqualität bis hin zu großflächigen Wasserentnahmen in der Landwirtschaft reichen. Anhaltende Trockenheit und die Unsicherheiten zukünftiger Wassernutzung erfordern neue Ansätze und Strategien. Das Forschungsprojekt WADKlim schlägt verschiedene Lösungsansätze vor, um die Wasserbewirtschaftung zu optimieren und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu verbessern. Umweltbundesamt betont die Notwendigkeit, dass politische Entscheidungsträger diese Lösungen in die Entscheidungsprozesse integrieren müssen.

Damit die Wasserverfügbarkeit auch in Zukunft gewährleistet ist, wird empfohlen, den Wasserrückhalt zu verbessern und die Wassereffizienz zu fördern. Auch eine standortangepasste Wasserwiederverwendung könnte ein wichtiger Schritt zur Minimierung zukünftiger Nutzungskonflikte sein.

Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Wasserversorgung für alle Nutzergruppen nachhaltig zu sichern und die natürlichen Ökosysteme besser zu verantworten.

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OrtPotsdam, Deutschland
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