Müllchaos in Mitte: Touristen schmeißen Zigaretten und Verpackungen weg!

Müllchaos in Mitte: Touristen schmeißen Zigaretten und Verpackungen weg!

Mitte, Deutschland - In der Berliner Innenstadt wird der öffentliche Raum zunehmend durch Klein- und Verpackungsmüll belastet. Dies ist ein zentrales Thema, das Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Christopher Schriner, am 7. Juli 2025 in einer Pressemitteilung ansprach. Besonders nach der Wiederbelebung des Straßenlebens durch die Lockerung von Corona-Beschränkungen ist die Nachfrage nach Straßenhandelsmöglichkeiten in Mitte gestiegen, was zusätzlich zu Müllablagerungen führt. Zigarettenkippen, Essensverpackungen, Kronkorken und Flaschen sind laut Schätzungen die häufigsten Abfallarten, die verantwortungslos entsorgt werden und die Umwelt erheblich schädigen.

Das Bezirksamt Mitte hat ein Verbot für mobilen Handel in der historischen Mitte des Bezirks ausgesprochen, um die Verkehrssicherheit und die Sauberkeit zu gewährleisten. Diese Verbotszone erstreckt sich vom Fernsehturm bis zum S-Bahnhof Tiergarten und vom Hauptbahnhof bis zum Landwehrkanal, worin auch das Regierungsviertel mit dem Brandenburger Tor und der Straße des 17. Juni enthalten ist. Verstöße gegen dieses Verbot können mit Geldbußen von bis zu 10.000 Euro geahndet werden, wobei die Geldbuße für Grünanlagen bis zu 5.000 Euro beträgt. Dieses strenge Vorgehen soll nicht nur das Sicherheitsgefühl stärken, sondern auch der Lebensqualität in der Stadt zugutekommen.

Die Herausforderung des Litterings

Die Zunahme des Müllaufkommens hat auch mit dem anhaltenden Problem des „Litterings“ zu tun, das Experten des Umweltbundesamtes seit Jahren beobachten. Laut einer Studie, die im Rahmen einer umfassenden Untersuchung zur Abfallentsorgung durchgeführt wurde, haben 58% der befragten Experten eine Zunahme des Litterings in den letzten fünf Jahren festgestellt, während 62% einen Anstieg im Vergleich zu vor zehn Jahren vermerkten. Zu den häufigsten gelitterten Abfallarten zählen vor allem Kunststoffe, insbesondere Einwegverpackungen und Getränkebecher, die in den letzten Jahren zunehmend im öffentlichen Raum auftauchen.

Das Problem des achtlosen Entsorgens hat nicht nur ökologische, sondern auch ästhetische und ökonomische Auswirkungen. In Deutschland wird geschätzt, dass nur 10-25% des Litters durch die reguläre Straßenreinigung aufgenommen werden. Maßnahmen zur Verringerung des Litterings sind daher dringend erforderlich, und Städte sowie Kommunen setzen zunehmend auf ausgeweitete Abfallbehältnisse sowie Sensibilisierungs- und Bildungsmaßnahmen, um das Bewusstsein für die Abfallentsorgung zu schärfen.

Regelungen und Maßnahmen

Zusätzlich zur Einführung strengerer Bußgelder für nicht ordnungsgemäße Abfallentsorgung verlangt die Europäische Union auch von den Mitgliedstaaten, dass sie effektive Maßnahmen zur Reduktion der Abfallmengen umsetzen. Die europäische Richtlinie 2019/904/EU zielt darauf ab, die Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt zu minimieren. Diese Richtlinie ist Teil eines umfassenderen Rahmenrechts, das der Abfallrahmenrichtlinie 2008/98/EG unterliegt.

Rund 75% der Experten sehen bereits weiteren Handlungsbedarf und unterstreichen die Notwendigkeit, die europäischen Rahmenbedingungen für Maßnahmen gegen Littering in Deutschland zu nutzen. Für die Bürger in Berlin bedeutet dies, dass sie sich an die Regelungen zur Abfallentsorgung halten müssen, um nicht in die Kostenfalle zu tappen und zur Sauberkeit ihrer Stadt beizutragen. Die Maßnahmen des Bezirksamts werden in diesem Kontext als wichtig erachtet, um sowohl die lokale Umwelt als auch die öffentlichen Plätze zu schützen.

Um mehr Informationen zu erhalten, können Sie die Pressemitteilung des Bezirksamts Mitte hier nachlesen. Weitere Details über die allgemeinen Abfallwirtschaftsstrategien in Deutschland finden Sie auf der Seite des Umweltbundesamts sowie die entsprechenden Statistiken bei Destatis.

Details
OrtMitte, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)