Stolperstein für Widerstandskämpfer Werner Steinbrinck in Neukölln!

Stolperstein für Widerstandskämpfer Werner Steinbrinck in Neukölln!

Onkel-Bräsig-Straße 111, 12359 Berlin, Deutschland - Am 18. Juli 2025 wird in Berlin-Neukölln ein Stolperstein für den Widerstandskämpfer Werner Steinbrinck eingeweiht. Die feierliche Einlassung erfolgt um 14:50 Uhr in der Onkel-Bräsig-Straße 111. Diese Initiative wird von Anwohner:innen der Gruppe „Hufeisern gegen Rechts“ organisiert, während die Britzer Initiative als Pate für den Stolperstein fungiert. Die Kosten für die Herstellung und Verlegung eines solchen Stolpersteins belaufen sich auf 120 Euro.

Werner Steinbrinck wurde am 19. April 1917 in einer Neuköllner Arbeiterfamilie geboren. Sein Vater Karl arbeitete als Arbeiter und seine Mutter Agnes war Dienstmädchen sowie Näherin. Er wuchs in einer kommunistischen Umgebung auf und war bereits in seiner Schulzeit politisch aktiv. So wurde er Mitglied des Sozialistischen Schülerbundes und schloss sich später der illegalen Kommunistischen Jugend Deutschlands (KJVD) an. 1934 übernahm er die Leitung der KJVD-Unterbezirkszeitung „Junge Garde“, in der antifaschistische Inhalte verteilt wurden.

Widerstand gegen das NS-Regime

Steinbrinck engagierte sich aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Seine Gruppe erstellte und verbreitete antifaschistisches Material, oft getarnt als Wanderfahrten. Eine seiner ersten Verhaftungen erfolgte aufgrund dieser Aktivitäten. Ein geplanter Sprengstoffanschlag auf die NS-Ausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten scheiterte, was zu weiteren Verhaftungen durch die Gestapo führte.

Am 16. Juni 1942 wurde Steinbrinck zusammen mit seiner Freundin Hilde Jadamowitz und seinem Mitstreiter Joachim Franke von einem Sondergericht zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung fand am 18. August 1942 in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee statt. Insgesamt wurden zahlreiche Mitglieder seines Widerstands und ihrer Verbündeten, unter anderem von der Gruppe um Herbert Baum, hingerichtet. Die Gedenkmaßnahmen für Steinbrinck, wie der heute anstehende Stolperstein, sind Teil der Bemühungen, an die Verfolgten und die Widerstandsbewegung zu erinnern.

Gedenkinitiativen und Stolpersteine

Stolpersteine sind ein wichtiges Mittel, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Sie stehen als Zeichen gegen das Vergessen und für die Werte der Zivilgesellschaft. Wer mehr über die Koordination der Stolpersteinverlegungen in Neukölln erfahren möchte, kann sich an das Museum Neukölln wenden. Dort können Interessierte auch die E-Mail-Adresse stolpersteine@museum-neukoelln.de nutzen.

Mit der Einlassung des Stolpersteins für Werner Steinbrinck wird nicht nur seiner geehrt, sondern auch ein Zeichen gesetzt gegen das Vergessen und für eine offene, demokratische Gesellschaft, die sich der Vergangenheit stellt. In der heutigen Zeit, in der die Erinnerungsarbeit weiterhin von großer Wichtigkeit ist, bleibt der Widerstand gegen das Unrecht eine Verpflichtung für die kommenden Generationen.

Details
OrtOnkel-Bräsig-Straße 111, 12359 Berlin, Deutschland
Quellen

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