Sicherer nach Hause: Uber startet Fahrten nur für Frauen in Großstädten!

Uber bietet in Berlin Frauen die Möglichkeit, Fahrten nur von Fahrerinnen zu buchen, um das Sicherheitsgefühl zu stärken.
Uber bietet in Berlin Frauen die Möglichkeit, Fahrten nur von Fahrerinnen zu buchen, um das Sicherheitsgefühl zu stärken. (Symbolbild/Mein Berlin)

Berlin, Deutschland - Frauen in mehreren Großstädten Deutschlands, darunter Berlin, Frankfurt und München, können jetzt auf der Fahrdienst-Plattform Uber wählen, ausschließlich von weiblichen Fahrerinnen gefahren zu werden. Dieses neue Angebot, das Teil einer Pilotphase ist, zielt insbesondere darauf ab, das Sicherheitsgefühl von Frauen bei nächtlichen Fahrten zu stärken. Uber-Deutschlandchef Christoph Weigler betonte, dass diese Option Frauen die Wahl lässt, mit wem sie fahren möchten, ohne dass dafür ein Aufpreis erhoben wird. Frauen müssen lediglich ihr Geschlecht in der App angeben, um diese neue Funktion zu nutzen.

Die Möglichkeit, Fahrten ausschließlich von Fahrerinnen zu buchen, stellt einen wichtigen Schritt in der Förderung geschlechtsspezifischer Mobilitätsangebote dar. Fahrerinnen haben zudem die Möglichkeit, ihre Einstellungen so zu wählen, dass sie nur Anfragen von Frauen erhalten. Dies ist auch Teil einer Strategie, die Attraktivität des Berufs für Frauen zu erhöhen, da der bisherige Anteil von Fahrerinnen auf der Uber-Plattform als gering gilt. Um jedoch eine Fahrt von einer Frau für eine Frau zu gewährleisten, kann es einige Zeit in Anspruch nehmen, da die Vermittlung über Mietwagenunternehmen erfolgt, die Fahrerinnen und Fahrer anstellen.

Hintergrund und Indikatoren

Diskussionen über die Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum haben in den letzten Jahren an Fahrt gewonnen. So zeigt eine frühere Studie der Bundesregierung, dass Frauen sich nachts in der Öffentlichkeit unsicherer fühlen als Männer. Auch in Berlin gab es Initiativen und eine Petition, die von Tausenden unterzeichnet wurde, um mehr Schutz im öffentlichen Nahverkehr zu fordern. Diese Entwicklungen spiegeln ein zunehmendes Bewusstsein für die geschlechtsspezifischen Mobilitätsbedürfnisse wider, die in der Verkehrsplanung oft nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Studien zu geschlechtsspezifischem Mobilitätsverhalten betonen, dass die unterschiedlichen Anforderungen und Ängste von Frauen im Kontext von öffentlicher Mobilität sozial konstruiert sind und nicht biologisch bedingt. Dies betrifft vor allem die Planung sicherer und barrierefreier Infrastruktur, die für alle Verkehrsteilnehmer:innen – insbesondere für Frauen und mobilitätseingeschränkte Personen – von Bedeutung ist. Daher ist es erforderlich, dass neue Mobilitätsangebote wie die von Uber auch die spezifischen Mobilitätsanforderungen von Frauen umfassend adressieren, um eine höhere Akzeptanz und Nutzung zu erreichen.

Ausblick und weitere Initiativen

Zusätzlich zu Uber ist in Berlin seit April der Fahrdienst G-Cars aktiv, der sich speziell auf Fahrten von Frauen für Frauen spezialisiert hat. Solche Initiativen könnten dazu beitragen, das Vertrauen von Frauen in die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu stärken und gleichzeitig die Anzahl weiblicher Fahrer im Fahrdienstsektor zu erhöhen. In Anbetracht der zeitlosen Herausforderungen in der Verkehrsplanung bleibt es jedoch unerlässlich, dass gender-spezifische Mobilitätsbedürfnisse in der Planung zukunftsfähiger Verkehrslösungen weiterhin im Fokus stehen.

Die Einführung von ausschließlich weiblichen Fahrerinnen bei Uber stellt somit nicht nur einen Fortschritt im Bereich der Verkehrssicherheit dar, sondern könnte auch den Anstoß für weiterführende Debatten und Maßnahmen geben, die letztlich zu einer gerechteren und sichereren Mobilitätskultur in Deutschland führen.

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Ort Berlin, Deutschland
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