Klinikzahlen in Gefahr: Elbe-Elster plant radikale Gesundheitsreform!

Kreistag beschließt neues Gesundheitskonzept für Elbe-Elster-Klinikum: "3+1-Strategie" soll Versorgung sichern und Standort stärken.
Kreistag beschließt neues Gesundheitskonzept für Elbe-Elster-Klinikum: "3+1-Strategie" soll Versorgung sichern und Standort stärken. (Symbolbild/MB)

Klinikzahlen in Gefahr: Elbe-Elster plant radikale Gesundheitsreform!

Finsterwalde, Deutschland - Der Kreistag Elbe-Elster hat im April 2025 ein Umstrukturierungsmodell für das Elbe-Elster-Klinikum beschlossen, das als wegweisend für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum gilt. Das Modell, bekannt als „3+1“-Konzept, sieht die Beibehaltung dreier bestehender Standorte in Finsterwalde, Elsterwerda und Herzberg vor, ergänzt durch einen neuen zentralen Standort in Doberlug-Kirchhain. Die bestehenden Einrichtungen sollen als teilstationäre Gesundheitszentren mit ambulanten Ausrichtungen und Notfallgrundversorgung erhalten bleiben, was die Versorgungsqualität in der Region steigern soll berichtet rbb24.

Klinik-Geschäftsführer Michael Winkler warnt, dass ein Stopp der Pläne, der in der bevorstehenden Sitzung am 16. Juni diskutiert wird, gravierende Folgen für die medizinische Versorgung im Landkreis nach sich ziehen könnte. Die Freien Wähler haben bereits eine Beschlussvorlage eingebracht, die die Umsetzung des „3+1“-Projekts zum Ziel hat. Das Hauptproblem bleibt jedoch die Finanzierung des Neubaus durch den bundesweiten Transformationsfonds im Rahmen der Krankenhausreform, wobei bei einer Ablehnung des Bauantrags geprüft werden soll, ob einer der bestehenden Standorte umgebaut werden kann so das HCM-Magazin.

Hintergrund der Umstrukturierung

Der wirtschaftliche Druck auf den Klinikverbund ist erheblich, was sich in Verlusten und einem deutlich spürbaren Personalmangel äußert. In diesem Kontext zeigt sich auch die Diskussion über mögliche Teilschließungen einzelner Häuser. Eine positive Reaktion des Gesundheitsministeriums auf das vorgeschlagene Konzept wird als wichtiges Signal für alle Beteiligten gewertet. Dies könnte helfen, die akute Versorgung im Landkreis zu stärken, insbesondere in Notfallindikationen wie Schlaganfällen oder Herzinfarkten erläutert rbb24.

Dass der Landkreis Elbe-Elster flächenmäßig größer ist als Berlin und die Klinikstandorte über 30 Kilometer voneinander entfernt liegen, stellt eine besondere Herausforderung dar. Innovative Versorgungsmodelle werden als notwendig erachtet, um die medizinische und pflegerische Versorgung in ländlichen Gebieten effektiv zu verbessern. Einige dieser Modelle könnten Kooperationen zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen, telemedizinische Angebote und mobile Gesundheitsdienstleister umfassen wie die bpb darlegt.

Die Anforderungen an die Gesundheitsversorgung

Die medizinische und pflegerische Versorgung ist ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge, und die Bevölkerung erwartet qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen unabhängig von ihrem Wohnort. Besonders in ländlichen Regionen, wo die Dichte an Gesundheitsversorgungseinrichtungen deutlich geringer ist, ist dies eine Herausforderung. Eine geringere Bevölkerungszahl kann dazu führen, dass spezialisierte Versorgungsangebote wirtschaftlich nicht tragbar sind, wie beispielsweise Kinderarztpraxen führt bpb an.

Die Umstrukturierungspläne des Elbe-Elster-Klinikums sind ein pragmatischer Ansatz, um sich auf die bevorstehenden Veränderungen im Gesundheitssektor vorzubereiten und aktiv auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren. Ein zukunftsorientiertes Konzept könnte dazu beitragen, die bestehenden Versorgungsengpässe zu schließen und die Gesundheitsangebote sinnvoll an die Bedürfnisse der Region anzupassen so das HCM-Magazin.

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OrtFinsterwalde, Deutschland
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