Lichtinstallation am Reichstag: Kunst-Revival zum 30. Jubiläum!

Lichtinstallation am Reichstag: Kunst-Revival zum 30. Jubiläum!

Platz der Republik, 10115 Berlin, Deutschland - Am 11. Juni 2025 versammelten sich mehrere Hundert Menschen vor der Westfassade des Reichstagsgebäudes, um eine beeindruckende Lichtinstallation zu erleben. Diese Veranstaltung findet anlässlich des 30. Jahrestages der ikonischen Verhüllung des Reichstags von Christo und Jeanne-Claude statt. Die Wiese vor dem Reichstag, mit dem Bundeskanzleramt im Rücken der Zuschauer, wurde zum Ort des Geschehens, wo Erinnerungen und Kunst aufeinandertrafen. Die Initiatoren der aktuellen Videoinstallation, Roland Specker und Peter Schwenkow, haben an diese bedeutende künstlerische Aktion angeknüpft. Beide hatten bereits 1986 den Verein Berliner für den Reichstag gegründet, um das Projekt von Christo und Jeanne-Claude zu unterstützen.

In den 1980er Jahren finanzierte Specker unter anderem einen Kredit von 20 Millionen D-Mark, um das Vorhaben der Künstler zu verwirklichen, obwohl zu diesem Zeitpunkt unklar war, ob der Reichstag jemals verhüllt werden würde. Die derzeitige Videoinstallation, die abends zwischen 21:30 und 1:00 Uhr zu sehen ist, zieht auch Menschen an, die möglicherweise vor 30 Jahren an der Verhüllung teilgenommen haben. Dennoch waren einige Besucher am ersten Abend enttäuscht, da sie das ursprüngliche Gefühl der Verhüllung vermissten.

Kunst und Erinnerung

Die Lichtprojektion, die vom 9. bis 20. Juni 2025 täglich wiederkehrt, wird durch 24 Hochleistungsprojektoren erzeugt, die von drei Plattformen aus in etwa 3 bis 3,5 Meter Höhe und 80 Meter entfernt vom Reichstagsgebäude positioniert sind. Diese projizierte Hommage an die einstige Verhüllung soll das Erlebnis für jüngere Menschen ins Heute holen, insbesondere für diejenigen unter 45 Jahren, die die ursprüngliche Aktion nicht miterlebt haben. Specker und Schwenkow hoffen, dass sich in den kommenden Sommernächten Menschen unterschiedlichen Alters und Hintergrunds auf der Wiese versammeln, um ins Gespräch zu kommen und Kunst zu erleben.

Die Reichstagsverhüllung von 1995, bei der das Bauwerk mit 100.000 Quadratmetern silbrig-glänzendem Gewebe umhüllt wurde, gilt als wahrhaftig bedeutendes Ereignis. Die Aktion zog hunderttausende Besucher an und die Bilder des „Wrapped Reichstag“ erlangten weltweite Berühmtheit. Die Projektkosten der aktuellen Serie wurden auf etwa eine halbe Million Euro geschätzt und werden durch die Stiftung von Christo und Jeanne-Claude sowie die Initiatoren finanziert.

Ein Erbe, das bleibt

Der 13. Juni, an dem der 90. Geburtstag des Künstler-Ehepaares gefeiert würde, bietet eine zusätzliche emotionale Dimension zur Projektion. Die Lichtinstallation verfolgt das Ziel, die Themen Berlin, Wiedervereinigung, Demokratie und Kunst in den Mittelpunkt zu rücken. Trotz der Schwierigkeiten, die mit der vorgezogenen Bundestagswahl verbunden waren, konnten Specker und Schwenkow das Vorhaben in kurzer Zeit umsetzen und ein weiteres Kapitel in der Erinnerung an Christo und Jeanne-Claude schreiben. Die Video-Projektion, die alle 20 Minuten wiederholt wird, ist somit nicht nur ein Fest der Kunst, sondern auch ein Zeichen der Verbundenheit mit der Vergangenheit und der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft.

Insgesamt ist die Lichtinstallation ein eindrucksvolles Ereignis, das die Entwicklungen Berlins seit der Wiedervereinigung reflektiert und die Kraft der Kunst in den Vordergrund stellt. Die Veranstaltung erinnert daran, dass große Kunst nicht nur Impressionen hinterlässt, sondern auch Gespräche und Gemeinschaft fördert. Eine Rückkehr zu den Wurzeln der Verhüllung, die nun in neuem Licht erscheint, sorgt für eine unvergessliche Erfahrung für alle Anwesenden.