Frankfurt (Oder) erhält 4 Milliarden Euro für neue Chipfabrik!

Frankfurt (Oder), Deutschland - Die Ferroelectric Memory Company (FMC) plant den Bau eines hochmodernen Halbleiterwerks in Frankfurt (Oder). Wie rbb24 berichtet, wird für dieses Projekt eine Investition von über vier Milliarden Euro angestrebt. Der Standort Frankfurt (Oder) wurde nicht zufällig gewählt, da die Stadt in der ehemaligen DDR ein wichtiger Halbleiterstandort war, jedoch nach der Wende an Bedeutung verlor. Neben Frankfurt prüft FMC auch weitere mögliche Standorte in Leipzig und Magdeburg.
Frankfurts Bürgermeister Claus Junghanns äußerte sich bislang nicht zu den laufenden Investitionen, jedoch sind die Vorteile für diesen Standort klar: Das darüber hinausgehende Industrieareal von rund 46 Hektar an der Bundesautobahn 12, das derzeit erschlossen wird, bietet vielversprechende Möglichkeiten. Zusätzlich hat das Land Brandenburg bereits 13 Millionen Euro für die Unterstützung der Erschließung des Geländes zugesagt.
Entwicklungen und Fachkräftebedarf
FMC hat sich auf die Entwicklung energieeffizienter Speicherchips spezialisiert, die 1.000-mal weniger Strom verbrauchen und zugleich 1.000-mal schneller sind als aktuelle Anwendungen. Das Unternehmen plant den Einstieg in die Serienproduktion in der Hoffnung, eine staatliche Förderung von 1,3 Milliarden Euro zu erhalten. Diese Förderung könnte sich auch auf andere Projekte auswirken, da die Bundesregierung plant, trotz finanzieller Engpässe, zwei Milliarden Euro in die Förderung von Chipfabriken zu investieren, wie ludwigsburg24 berichtet.
Der Bedarf an Fachkräften in der europäischen Halbleiterindustrie ist alarmierend und wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Es wird erwartet, dass bis 2030 eine Bedarfslücke von 75.000 Beschäftigten entsteht, während neue Fabriken bis zu 15.000 zusätzliche Fachkräfte benötigen könnten. Diese Herausforderungen erfordern eine verstärkte Ausbildung und Anwerbung internationaler Talente, um die Innovationskraft der Branche zu sichern, wie auch gtai betont.
Die Rolle der EU und der European Chips Act
Der European Chips Act spielt eine entscheidende Rolle, um die europäische Halbleiterindustrie zu stärken. Er zielt nicht nur darauf ab, bürokratische Hindernisse abzubauen, sondern auch eine praxisorientierte Ausbildung für zukünftige Fachkräfte zu fördern. Der Plan zur Schaffung eines Talentpools und die Anwerbung internationaler Talente sind zentrale Ansätze, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. In diesem Zusammenhang hat Europa einige der weltweit führenden Forschungseinrichtungen und Chiphersteller, darunter das Fraunhofer-Institut in Deutschland und IMEC in Belgien.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der geplante Bau des Halbleiterwerks in Frankfurt (Oder) eine bedeutende Initiative zur Stärkung der europäischen Halbleiterindustrie darstellt. Die Stakeholder müssen jedoch die Herausforderungen der Fachkräfteausbildung und -beschaffung dringend angehen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche langfristig sicherzustellen.
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Ort | Frankfurt (Oder), Deutschland |
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