FEZ-Berlin unter Denkmalschutz: Ein Schatz der DDR-Moderne!

Das FEZ-Berlin, ehemals Pionierpalast, wurde unter Denkmalschutz gestellt – ein bedeutendes Beispiel der DDR-Moderne.
Das FEZ-Berlin, ehemals Pionierpalast, wurde unter Denkmalschutz gestellt – ein bedeutendes Beispiel der DDR-Moderne. (Symbolbild/Mein Berlin)

Wuhlheide, Berlin, Deutschland - Am 28. Mai 2025 gibt das Landesdenkmalamt Berlin bekannt, dass das Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ-Berlin) in der Wuhlheide unter Denkmalschutz gestellt wurde. Dieses bedeutende Gebäude, früher bekannt als Pionierpalast „Ernst Thälmann“, öffnete seine Türen am 3. Oktober 1979 und war die zentrale außerschulische Freizeit- und Bildungseinrichtung für die Pionierorganisation „Ernst Thälmann“. Mit einer Indoor-Fläche von 13.000 m² und einer Outdoor-Fläche von 175.000 m² ist das FEZ-Berlin das größte gemeinnützige Kinder-, Jugend- und Familienzentrum in Europa.

Das Gebäude wurde von dem renommierten Architekten Günter Stahn entworfen, der damit ein Meisterwerk der DDR-Moderne geschaffen hat. Charakteristisch sind die markante Lärchenholz-Fassade, großzügige Innenräume und die Integration von Kunstwerken. Der Außenbereich, gestaltet von Landschaftsarchitekt Hubert Matthes, bietet mit Treppenanlagen, Wasserbecken und einer „Biologie-Station“ (heute „Öko-Insel“) zahlreiche Möglichkeiten zur Erholung und Entfaltung.

Ein Ort für Bildung und Freizeit

Das FEZ-Berlin ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein lebendiger Ort der Bildung und Freizeitgestaltung. Hier können jährlich über 800.000 Besucher, insbesondere an Wochenenden und in den Sommerferien, an einem breiten Bildungs- und Kulturprogramm teilnehmen. Im FEZitty, einer Stadt für Kinder, haben diese die Möglichkeit, mit einer eigenen Währung, den Wuhlis, zu arbeiten und Geld zu verdienen. Auch der Ökogarten, in dem Kinder Kräuteröle mischen und Hühner halten, gehört zu den besonderen Angeboten des Zentrums.

Besonders bemerkenswert ist das Kosmonautenzentrum im FEZ, das heute unter dem Namen „Orbital“ bekannt ist. Hier können Kinder Raketenstarts simulieren und an einem Space Club teilnehmen. Diese innovativen Programme zeigen, wie das FEZ nach der Wende erfolgreich neu ausgerichtet werden konnte, während die Zukunft des Zentrums zu dieser Zeit ungewiss war.

Denkmalschutz für DDR-Bauten

Die Entscheidung, das FEZ-Berlin unter Denkmalschutz zu stellen, fügt sich in einen größeren Trend ein, bei dem auch andere markante Beispiele aus der DDR-Architektur gewürdigt werden. So wurden in Berlin-Mitte kürzlich 28 Plattenbauten aus den 1980er Jahren unter Denkmalschutz gestellt, die das Stadtbild prägen. Diese Bauten wurden zwischen 1984 und 1989 errichtet und reflektieren die städtebaulichen Bestrebungen der DDR unter der Führung von Erich Honecker, die eine behutsame Erneuerung des historischen Stadtzentrums zum Ziel hatten.

Die vorliegende Entscheidung über den Denkmalschutz bedeutet jedoch nicht nur, historische Werte zu bewahren, sondern auch, die Verbindung von Wohnen und Arbeiten zu fördern, welche das soziale Gefüge der DDR-Architektur kennzeichnete. Christoph Rauhut, Direktor des Landesdenkmalamts, verweist auf die internationale Vorbildfunktion dieser Erneuerung der Innenstadt. Der Schutz dieser Bauten wird allgemein als Teil des gemeinsamen Erbes von Ost- und West-Berlin anerkannt.

Die historischen und kulturellen Auswirkungen dieser Entwicklungen verdeutlichen die Bedeutung der Architektur aus der DDR für die Identität Berlins. Dies wird durch den erfolgreichen Transformationsprozess des FEZ-Berlin nach 1989 unterstrichen, der einmal mehr die Relevanz der zeitgenössischen und historischen Bildungsstätten in der Hauptstadt zeigt.

Für weitere Informationen zu diesen Themen können die Berichte von berlin.de, rbb24.de und entwicklungsstadt.de konsultiert werden.

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Ort Wuhlheide, Berlin, Deutschland
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