Fahrradtour am Müggelsee: Geschichte erleben und Widerstand entdecken!

Fahrradtour am Müggelsee: Geschichte erleben und Widerstand entdecken!

Friedrichshagen, Deutschland - Am 23. August 2025 wird eine geführte Fahrradtour um den südlichen Teil des Müggelsees stattfinden, organisiert von der VVN BdA Köpenick, dem Zentrum für Demokratie und dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr am Marktplatz Friedrichshagen oder alternativ um 14 Uhr auf der Spreetunnel-Seite Köpenick Süd. Ziel der Tour ist es, Informationen über Köpenick in der NS-Zeit zu vermitteln, insbesondere zu den Geschichten von Arbeiter:innen, Widerständigen, politisch Oppositionellen sowie Zwangsarbeiter:innen, die während des Zweiten Weltkriegs in der Region lebten und arbeiteten.

Die etwa 15 Kilometer lange Strecke verläuft überwiegend auf flachem Gelände, worauf die Organisatoren eingehen. Dabei ist eine Spreetunneldurchquerung vorgesehen, bei der Teilnehmer Hilfe beim Tragen an Treppen bekommen werden. Kleine Pausen sind während der Fahrradtour eingeplant, und die Teilnehmenden sind aufgefordert, eigene Verpflegung sowie genügend Wasser, Sonnen- und Mückenschutz mitzubringen. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Von der Geschichte zur Gegenwart – Orte der historischen und politischen Bildungsarbeit in Treptow-Köpenick“.

Thematische Schwerpunkte und Stationen

Die Tour schließt mehrere historische Stationen ein, darunter den Originalstandort der Kuhlen Wampe, die Berliner Bürgerbräu AG sowie das ehemalige Durchgangslager „Berlin Ost“ in Wilhelmshagen. Ein zusätzlicher Halt wird am früheren KZ-Außenlager in Müggelheim sein, wo besonders grausame Bedingungen herrschten, die im Kontext der nationalsozialistischen Zwangsarbeit stehen.

Wie die Bundeszentrale für politische Bildung erläutert, wurde die Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs zur wichtigen Säule der deutschen Kriegswirtschaft. Ab 1940 wurden Männer und Frauen aus überfallenen Ländern, wie Tschechien und Polen, zwangsverpflichtet. 1944 arbeiteten sechs Millionen zivile Zwangsarbeiter im Deutschen Reich, darunter vor allem Frauen aus Polen und der Sowjetunion, die unter besonders menschenunwürdigen Bedingungen litten. Diese Teilaspekte der NS-Zwangsarbeit werden auch in der Radtour thematisiert und verdeutlichen die historische Verantwortung der Gesellschaft.

Kooperationen und Teilnahmebedingungen

Die Fahrradtour ist kostenfrei, jedoch nicht barrierefrei. Teilnehmer, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder in der Vergangenheit menschenverachtende Äußerungen gemacht haben, wird der Zutritt verweigert. Die Veranstaltung hat Kooperationen mit verschiedenen lokalen Partnern, darunter das InteraXion-Willkommensbüro für Migrat:innen, die Museen Treptow-Köpenick und das Bezirksamt Treptow-Köpenick im Bereich politische Bildung.

Um an der Veranstaltung teilzunehmen, ist keine Voranmeldung erforderlich. Die Organisatoren freuen sich auf zahlreiches Erscheinen, um gemeinsam die Vergangenheit aufzuarbeiten und aus ihr zu lernen. Weitere Informationen können auf den entsprechenden Websites der Veranstalter eingesehen werden: berlin.de, bildung-ns-zwangsarbeit.de und bpb.de.

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OrtFriedrichshagen, Deutschland
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