E-Scooter Verbot in Paris: Was Berlin daraus lernen kann!
E-Scooter Verbot in Paris: Was Berlin daraus lernen kann!
Paris, Frankreich - In Paris ist seit mehr als anderthalb Jahren kein Miet-E-Scooter mehr auf den Straßen zu sehen. Diese Entscheidung steht im krassen Gegensatz zu Städten wie Berlin, wo elektrische Tretroller nach wie vor ein alltägliches Bild sind. Doch in der französischen Hauptstadt gibt es kaum Beschwerden von Bürgern über das Fehlen dieser fortschrittlichen Mobilitätslösung. Laut David Belliard, dem Vize-Bürgermeister von Paris, sind keine Gerichtsklagen zu diesem Thema eingegangen, was ungewöhnlich für eine solch kontroverse Maßnahme ist. Anbieter dürfen allerdings weiterhin Leihfahrräder bereitstellen, und das Verbot der Miet-E-Scooter stellt eine Besonderheit im Verkehrssystem von Paris dar, wie die Berliner Zeitung berichtet.
Das Verbot ist das Ergebnis einer Bürgerbefragung, die im April 2023 durchgeführt wurde. Fast 90% der Teilnehmer sprachen sich für die Abschaffung der Mietroller aus. Hauptgründe für die Ablehnung waren die Blockierung von Wegen, unsichere Fahrweise und eine schlechte Öko-Bilanz. Im Jahr 2022 gab es in Paris über 400 Unfälle mit E-Scootern, darunter drei Todesfälle. In diesem Kontext kündigte Bürgermeisterin Anne Hidalgo an, dass ab dem 1. September 2023 keine Leihroller mehr in Paris verfügbar sein werden, während der Verkauf und Betrieb von E-Rollern erlaubt bleibt.
Alternative Mobilitätsangebote in Paris
Für Touristen, die auf E-Scooter angewiesen waren, müssen jetzt alternative Mobilitätsangebote in Anspruch genommen werden. Die Pariser Metro bietet 16 Linien mit über 300 Haltestellen, und eine Einzelfahrt kostet 2,10 Euro, gültig für zwei Stunden. Es gibt spezielle Tagestickets für Touristen, wie das „Paris Visite“-Ticket für 13,55 Euro innerhalb von Paris oder 28,50 Euro inklusive Vororte.
Zusätzlich bietet Paris ein umfangreiches Netzwerk von Buslinien an. Insgesamt stehen 350 Buslinien zur Verfügung, und die Fahrscheine sind auch für die Metro gültig. Ein weiteres bemerkenswertes Mobilitätsangebot ist das Vélib’ Métropole, das größte Fahrradverleihsystem der Welt mit etwa 20.000 Fahrrädern und 400.000 Nutzern. Rund 40% der Leihräder dort sind elektrisch.
Vorteile und Gebühren von Vélib’
Bike-Typ | Leihgebühr |
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Mechanische Fahrräder | 1 Euro pro 30 Minuten |
E-Bikes | 3 Euro für die ersten 45 Minuten |
Die Anmeldung für Vélib’ kann entweder an Automaten oder online erfolgen, wobei eine Kaution von 300 Euro pro Fahrrad erforderlich ist. In Kombination mit privaten Bike-Sharing-Anbietern wie „Lime“, „Jump“ und „Dott“ und geführten Radtouren, die etwa 40 Euro für drei Stunden kosten, bleibt den Paris-Besuchern eine Vielzahl von Optionen, um sich durch die Stadt zu bewegen.
Auch Wassertaxis auf der Seine bieten verschiedene Rundtouren an, die zwischen 20 und 150 Euro kosten. Alternativ können Touristen das flexible Wassertaxi Batobus nutzen, das mit einem Tagespass für 20 Euro verfügbar ist. Für eine authentische Paris-Erfahrung können sie auch einen Citroën 2CV für Stadtrundfahrten mieten; diese Touren beginnen bei 110 Euro. Neu sind die „Les Canards de Paris“, amphibische Fahrzeuge, die von Straßen in die Seine fahren und Rundfahrten für 39 Euro pro Erwachsenen anbieten.
Paris zeigt, dass städtische Mobilität auch ohne Miet-E-Scooter möglich ist und dass alternative Transportmittel, die Unfälle und Umweltbelastungen minimieren, an Bedeutung gewinnen können. Dennoch wird der Weg für erneuerbare und nachhaltige Formen der Mobilität in anderen Städten, wie Berlin, weiterhin spannend bleiben, insbesondere angesichts der unterschiedlichen Ansätze zwischen diesen beiden Metropolen.
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Ort | Paris, Frankreich |
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