30 Jahre Reichstagsverhüllung: Ein Kunstwerk, das Berlin veränderte!

30 Jahre Reichstagsverhüllung: Ein Kunstwerk, das Berlin veränderte!
Berlin, Deutschland - Am 23. Juni 2025 wird an die außergewöhnliche Kunstaktion von Christo und Jeanne-Claude erinnert, die den Reichstag in Berlin im Sommer 1995 verhüllten. An einem kalten Sonntagmorgen im Februar 199? versammelten sich Freunde in einer Wohnküche in der Oderberger Straße in Prenzlauer Berg. Sie waren alle Mitte 20 und hatten die Wende erlebt. Während sie an der Tischrunde saßen, berichtete Nachbar Robert Jatkowski von seiner Bewerbung zur Verhüllung des Reichstags, die sowohl Überraschung als auch Skepsis hervorrief. Damals war die Kunst der beiden Künstler noch unfassbar für viele, die das vertraute Gebäude auf so neue Weise erlebten.
Die Verhüllung des Reichstags war nicht nur ein künstlerisches Projekt, sondern auch ein Symbol für den Neuanfang Deutschlands nach der Wiedervereinigung. Am 24. Juni 1995 wurde das Gebäude mit über 100.000 Quadratmetern silbernem Gewebe und 16 Kilometern Seil eingehüllt. Die Aktion dauerte bis zum 7. Juli und zog über fünf Millionen Besucher an. Christo und Jeanne-Claude wollten mit ihrer Installation das bekannte Wahrzeichen nicht verbergen, sondern neu erlebbar machen und dabei die Vergänglichkeit der Kunst betonen – ein zentraler Aspekt ihrer Philosophie. Der Materialaufwand und die Detailplanung waren enorm, und die Genehmigung für das Projekt wurde erst 1994 nach zwanzig Jahren Diskussion erteilt.
Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag
Das Jahr 2025 ist ein Jubiläumsjahr, an dem beide Künstler, die im Jahr 2009 und 2020 verstarben, 90 Jahre alt geworden wären. Zur Feier des 30. Jahrestags der Verhüllung wurde eine Lichtprojektion auf die Westfassade des Reichstagsgebäudes veranstaltet, die vom 9. bis zum 20. Juni sichtbar war. Diese Inszenierung feierte nicht nur die Kunst, sondern auch Berlin, Demokratie und die Wiedervereinigung. Täglich wurde die Projektion nach Einbruch der Dunkelheit von etwa 21:30 Uhr bis 1 Uhr sichtbar, und insgesamt 24 Hochleistungsprojektoren waren dafür auf drei Gerüsttürmen installiert.
Die Projektkosten beliefen sich auf etwa eine halbe Million Euro, finanziert durch die Stiftung von Christo und Jeanne-Claude sowie verschiedene Unterstützer. Durch diese Lichtinszenierung wurde das Erbe der beiden Künstler geehrt, deren Werke weltweit große Beachtung fanden und durch die Vergänglichkeit ihrer Projekte ständig in Erinnerung blieben.
Die ursprüngliche Verhüllung des Reichstags wurde nicht nur als Kunstwerk, sondern auch als politisches Zeichen für Veränderung und Versöhnung interpretiert, das die Geschichte des Gebäudes auf eine neue Weise erlebbar machte. Bilder des „Wrapped Reichstag“ sind bis heute ikonisch und zeugen von der Kraft der Kunst, gesellschaftliche und politische Transformationen zu reflektieren. Die Leidenschaft und Vision von Christo und Jeanne-Claude leben so auch 30 Jahre nach der Verhüllung weiter.
Für viele Berliner bleibt die Erinnerungen an diesen außergewöhnlichen Sommer der Kunst lebendig, eine Zeit, in der auch persönliche Geschichten mit den großen gesellschaftlichen Veränderungen des Landes verwoben waren.
Berliner Zeitung berichtet, dass die Idee zur Verhüllung bereits 1971 entstand und die Umsetzung 1995 dazu führte, dass das rechnerisch wohl bedeutendste Gebäude Deutschlands in einem neuen Licht erschien. Bei dieser einmaligen Gelegenheit erlebten hunderte von Tausenden die Vergänglichkeit der Kunst und die Ansprache ihrer tiefgreifenden Symbolik.
Mehr Details zur Projektion und weiteren Feiern finden sich bei rbb24 und zur gesamten Aktion bei Deutsche Welle.
Details | |
---|---|
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |