Tempelhofer Feld: Sechs neue Konzepte im Ideenwettbewerb ausgewählt!

Berlin wählt Konzepte zur Neugestaltung des Tempelhofer Feldes. Der Ideenwettbewerb startet 2024, Ziel: innovative Nutzung und Bürgerbeteiligung.
Berlin wählt Konzepte zur Neugestaltung des Tempelhofer Feldes. Der Ideenwettbewerb startet 2024, Ziel: innovative Nutzung und Bürgerbeteiligung. (Symbolbild/MB)

Tempelhofer Feld: Sechs neue Konzepte im Ideenwettbewerb ausgewählt!

Tempelhofer Feld, Berlin, Deutschland - Der Senat von Berlin hat kürzlich sechs Konzepte aus einem Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Tempelhofer Feldes ausgewählt. Diese Konzepte, die sich in ihrer Gestaltung stark unterscheiden, reichen von einer weitgehend unberührten Parklandschaft bis hin zu Vorschlägen für eine Randbebauung mit Wohnraum und Gewerbe. Dazu kommen auch zahlreiche Ideen für öffentliche Gärten, Kunst- und Kultureinrichtungen sowie Sport- und Spielplätze. Die besondere Herausforderung liegt darin, diese Maßnahmen mit dem Schutz des Tempelhofer Feldes in Einklang zu bringen, das 2014 per Volksentscheid unter das „Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes“ gestellt wurde und somit nur behutsam verändert werden darf. Laut rbb24 ist der Wettbewerb Teil eines umfassenden Dialogprozesses, der die Berliner Bevölkerung aktiv einbezieht.

Der Ideenwettbewerb wurde bereits im vergangenen Jahr von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung initiiert und erreichte einen bedeutenden Schritt mit der Auswahl der sechs Konzepte, die nun in weiteren Dialogveranstaltungen ab Mitte Juli besprochen werden sollen. Dies stellt die dritte und letzte Phase des Beteiligungsprozesses dar, der ein wichtiges Forum für die Meinung der Bevölkerung darstellt. Zuvor hatten rund 275 zufällig ausgewählte Berlinerinnen und Berliner an Dialogveranstaltungen teilgenommen und ihre Ansichten geäußert, die grundlegend in die Entscheidungsfindung einfließen. Eine Ausstellung der prämierten Konzepte ist für September 2025 geplant.

Der Hintergrund des Wettbewerbs

Das Tempelhofer Feld ist eine bedeutende innerstädtische Freifläche in Berlin, die seit der Schließung des Flughafens Tempelhof im Jahr 2008 von der Bevölkerung für Erholung und Freizeit genutzt wird. Laut berlin.de wird es darum gehen, die bestehende Flächennutzung aufrechtzuerhalten und zugleich neue Lösungen in Anbetracht der Wohnungsnot zu finden, die in Berlin seit dem Volksentscheid 2014 drängend geworden ist. Die Regierungskoalition aus CDU und SPD überlegt, wie eine klimagerechte Weiterentwicklung des Feldes realisiert werden kann, wobei der größte Teil der Fläche weiterhin der Erholung und Kultur dienen soll.

Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative Gestaltungskonzepte zu entwickeln, die sowohl städtebauliche als auch soziale Anforderungen berücksichtigen. Interdisziplinäre Planungsteams aus Stadtplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur aus ganz Europa sind eingeladen, an diesem Prozess teilzunehmen. Es sollen kreative Entwürfe präsentiert werden, von denen bis zu 20 in die nächste Phase des Wettbewerbs aufgenommen werden. In dieser Phase können die ausgewählten Teams ihre Ideen weiter vertiefen, bevor im Juni 2025 letztendlich die besten fünf Entwürfe ausgewählt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass die Bürger stimmen und Einfluss auf die Zukunft des Tempelhofer Feldes nehmen können. thf-dialog führt den Prozess und stellt sicher, dass die angesprochenen Dialogwerkstätten aktiv in die Entwürfe einfließen.

Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung (SPD), hebt hervor, dass der Wettbewerb Raum für mutige und überraschende Ideen bieten sollte. In den Dialogwerkstätten hatte sich jedoch eine Mehrheit gegen eine Randbebauung ausgesprochen, was den Senat veranlasste, auch unberührte, naturnahe Entwürfe zuzulassen. Diese Rückmeldungen und die Bedenken der Kritiker, die der schwarz-roten Koalition vorwerfen, den Volksentscheid zur Nicht-Bebauung des Tempelhofer Feldes umgehen zu wollen, spielen eine zentrale Rolle im weiteren Verlauf dieses Prozesses.

Details
OrtTempelhofer Feld, Berlin, Deutschland
Quellen