Hohenzollern-Deal: Kunstkonflikt nach fast 100 Jahren endlich gelöst!
Hohenzollern-Deal: Kunstkonflikt nach fast 100 Jahren endlich gelöst!
Berlin, Deutschland - Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat am 26. Mai 2025 einen entscheidenden Schritt zur Beendigung eines fast 100 Jahre währenden Konflikts mit den Nachfahren des letzten deutschen Kaisers vollzogen. Der Deal, der bereits von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer Mitte Mai angekündigt wurde, betrifft die Rückgabe von fast 3.000 Einzelstücken an das Haus Hohenzollern. Diese Vereinbarung ist nicht nur ein Meilenstein für die Zusammenarbeit zwischen dem Staat und dem Adelsgeschlecht, sondern sichert auch den Verbleib vieler wertvoller Kunstobjekte in öffentlichen Museen.
Im Rahmen dieser Einigung wird die SPK fast 3.000 Kunstobjekte, darunter 2.122 Münzen sowie ein Tisch mit Porzellanplatte und das Gemälde „Ansicht Potsdams vom Brauhausberg“, an die Hohenzollern abgeben. Über die letzten acht Jahre wurden die Verhandlungen intensiv geführt, seit 2014 wird an einer Lösung gearbeitet. Die betroffenen Museen müssen jedoch der Vereinbarung noch zustimmen; die Gremien des Deutschen Historischen Museums sollen sich im Juni mit der Thematik befassen.
Der jahrzehntelange Streit
Der Konflikt um den Besitz von Kunstschätzen, der seit 1926 zwischen dem Haus Hohenzollern und der öffentlichen Hand besteht, begann nach dem Ende der Monarchie im Jahr 1918, als die Vermögenswerte des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. beschlagnahmt wurden. Eine zentrale Maßnahme der Einigung sieht die Gründung einer neuen privatrechtlichen Stiftung vor, in die umstrittene Bestände übertragen werden. Dies betrifft nicht nur Kunstgegenstände, sondern auch Möbel, Textilien und Archivbestände, viele von ihnen befinden sich in den Sammlungen öffentlicher Museen.
Die Hohenzollern machten seit der Deutschen Einheit Ansprüche auf Rückgaben geltend, die im Rahmen des Ausgleichsleistungsgesetzes formuliert wurden. Nach langen und schwierigen Verhandlungen über Immobilienansprüche, die von der öffentlichen Hand abgelehnt wurden, zogen die Hohenzollern 2023 ihre Klagen auf Entschädigung zurück, um 2024 wieder in Gespräche mit der SPK einzutreten.
Zukunft der Kunstschätze
Mit der aktuellen Einigung wird nicht nur ein ungelöster Rechtsstreit beigelegt, sondern auch der Verbleib wichtiger Kunstwerke in Museen gesichert. SPK-Präsident Hermann Parzinger hebt hervor, dass diese Einigung letztlich den Museumsbesuchern zugutekommt. In der neuen Stiftung Hohenzollernscher Kunstbesitz werden nun auch einige Objekte zusammengefasst, sodass sich unter anderem die Hohenzollern künftig stärker in die Verwaltung dieser Sammlung einbringen können.
Die symbolische Beendigung des Hohenzollern-Streits fand vor dem geschichtsträchtigen Schloss Sanssouci in Potsdam statt, ein Ort, der nicht nur für die Hohenzollern von historischer Bedeutung ist, sondern auch als kulturelles Erbe der Region gilt. Während die neue Stiftung drei Sitze im Stiftungsrat an die Hohenzollern vergibt, sollen die meisten Kunstschätze in den Museen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, der SPK und dem Deutschen Historischen Museum verbleiben.
Insgesamt betrifft die Einigung bis zu 27.000 Stücke, und die Hoffnung besteht, dass diese Lösung den begonnenen Dialog über Kunst, Geschichte und die Perspektive der deutschen Kultur in der Zukunft weiter fördern wird. Durch die Regelung der Besitzfragen wird ein Grundstein für die künftige Zusammenarbeit zwischen den Hohenzollern und den öffentlichen Institutionen gelegt.
Für weitere Details siehe rbb24, Zeit und BNN.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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