Hannovers Erbe im Fokus: Der Fall Doebbeke und die Rückgabeforderungen
Hannovers Erbe im Fokus: Der Fall Doebbeke und die Rückgabeforderungen
Ein düsteres Kapitel Kunstgeschichte wird aufgerollt! Der investigativ Podcast „Tatort Kunst“ beleuchtet die zwielichtige Vergangenheit des kunstsinnigen Sammlers Conrad Doebbeke und die verstrickte Rolle der Stadt Hannover. Die ersten beiden Folgen unter dem Titel „Hannovers dunkles Erbe“ sind jetzt überall verfügbar. Doch was steckt wirklich hinter diesem packenden Fall?
Seit Jahren kämpft die jüdische Familie Levy darum, ein kostbares Gemälde des berühmten Künstlers Lovis Corinth zurückzuerhalten. Dieses war einst ihrem Vater gehörig, doch die Stadt Hannover verweigert die Rückgabe! Die Verzweiflung und der Kampf um Gerechtigkeit sind greifbar und im Podcast eindrucksvoll dokumentiert.
Die miese Angelegenheit mit Doebbeke
Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte die Stadt Hannover zu den Käufern des impressionistischen Meisterwerks „Rosen und Wicken“. Aber das schlechtes Gewissen kommt nicht von ungefähr: Der dubiose Kunstsammler Doebbeke, bekannt für seine fragwürdigen Geschäfte, hatte das Bild nachweislich von verfolgten jüdischen Familien erworben. 1949 gestand er dies sogar, gab der Stadt damit einen dicken Brocken an Information in die Hände!
Doch die Stadt Hannover zeigt sich ungerührt, will trotz überwältigender Hinweise und Beweisleistungen weiterhin keine Rückgabe des Gemäldes. Die Levy-Familie muss weiterhin mühsam nachweisen, dass ihr Elternhaus unter der verheerenden NS-Verfolgung zu leiden hatte. Dabei gibt es seit 1998 internationale Regelungen, die die Rückgabe von NS-Raubkunst erleichtern sollen!
Unglaubwürdige Behauptungen und nicht vorliegende Forschungsresultate
Interessanterweise hat die Stadt Hannover seit 2010 kräftige öffentliche Gelder für die Aufarbeitung der Sammlung Doebbeke erhalten. Doch was ist damit geschehen? Wo sind die Ergebnisse? Die Aufklärung wandelt auf sehr dünnem Eis, während in anderen Städten wie Düsseldorf und Oldenburg das gleiche Schicksal erlitten wird.
In zwei fesselnden Episoden nimmt der Podcast „Tatort Kunst“ die Hörer mit auf eine Reise voller emotionaler Achterbahnfahrten. Auf allen Plattformen können die Folgen ab jetzt gehört werden – lassen Sie sich dieses wichtige Stück Kunstgeschichte nicht entgehen!
Über den Podcast „Tatort Kunst“
Die Macher des Podcasts, Rahel Klein und Stefan Koldehoff, knöpfen sich in investigativer Manier eine intransparente Kulturbranche vor und sorgen nicht nur für spannende Geschichten, sondern schenken auch den historischen Verwicklungen Gehör. „Tatort Kunst“ hat sich bereits für den Deutschen Radiopreis 2024 qualifiziert!
Für weitere Informationen steht die Pressestelle unter
Xenia Sircar
presse@deutschlandradio.de
Tel. 030 8503 6164
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