Zahlreiche Baumriesen stürzen im Tegeler Forst – Dicke Marie trotzt!

Zahlreiche Baumriesen stürzen im Tegeler Forst – Dicke Marie trotzt!
Tegeler Forst, Berlin, Deutschland - Am 1. Juli 2025 informierte die Senatsumweltverwaltung über erhebliche Schäden im Tegeler Forst, die durch jüngste Stürme verursacht wurden. Besonders betroffene Bäume sind die „Burgsdorff-Lärche“, die 1795 gepflanzt wurde und nun samt Wurzelteller umgefallen ist. Mit einer Höhe von 41 Metern galt sie bis 2021 als der höchste Baum in Berlin. Der neue Rekordhalter, eine 43 Meter hohe Buche, deren Schicksal aktuell ungewiss ist, steht ebenfalls im Tegeler Forst, direkt am Mühlenweg. Seit den Unwettern sind Zugänge und Waldwege blockiert, was die Zugangswege für die Forstmitarbeiter erschwert.
Ein weiteres bemerkenswertes Exemplar ist die „Dicke Marie“, eine etwa 600 Jahre alte Stieleiche, die den Stürmen standhielt. Mit einer Höhe von 15 Metern und einem Umfang von 6,50 Metern ist sie ein wichtiges Naturdenkmal in der Nähe des Tegeler Sees. Die Sturmschäden sind jedoch nicht auf diese Einzelbäume beschränkt. Tausende weitere Bäume wurden entwurzelt oder umgeknickt, was zu massiven Beschädigungen im gesamten Waldgebiet führte.
Sperrungen und Sicherheitsmaßnahmen
Aufgrund der Gefahr durch herabstürzende Äste und umstürzende Bäume wurden der Tegeler und Spandauer Forst vorübergehend gesperrt. In einer Mitteilung wurde darauf hingewiesen, dass das Betreten der Wälder bis auf Weiteres untersagt ist. Forstmitarbeiter haben bereits mit ersten Sicherungsarbeiten begonnen, doch ist eine genaue Lageeinschätzung zurzeit unmöglich, da viele Waldwege und Straßen durch umgestürzte Bäume versperrt sind. [berlin.de] berichtet, dass die Aufräumarbeiten voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen werden.
Die Schäden betreffen sowohl Nadel- als auch Laubbäume, darunter Eichen, Buchen und Birken. Die voll belaubten Birken haben eine große Angriffsfläche für den Sturm geboten. Dürrejahre in den letzten Jahren führten zudem zu Vitalitätsverlusten bei vielen Baumarten, was deren Standfestigkeit beeinträchtigte. Dies ist ein Hinweis auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder in Deutschland, wie [forstwirtschaft-in-deutschland.de] betont.
Klimawandel und Waldumbau
Der Klimawandel stellt eine Herausforderung für die Waldwirtschaft dar. Forstleute und Waldbesitzer arbeiten daran, die Wälder für zukünftige Klimaverhältnisse zu planen, indem sie Baumarten fördern, die besser mit den sich ändernden Bedingungen zurechtkommen. Experten erwarten wärmere und trockenere Sommer, wodurch ein Schwerpunkt auf die Förderung der Baumartenvielfalt gelegt wird. Dies geschieht im Rahmen eines langfristigen Waldumbaus zu klimaangepassten Mischwäldern, um die Wälder widerstandsfähiger gegen Stürme und andere Störungen zu machen.
Die Schaffung von Mischwäldern ist entscheidend, da sie weniger anfällig für Störungen sind als Monokulturen. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird über die nächsten Jahrzehnte sichtbar sein. Aber bereits jetzt zeigt sich, dass über 76 Prozent der Wälder in Deutschland Mischwälder sind, ein Trend, der durch die Herausforderungen des Klimawandels verstärkt wird.
Die Ereignisse im Tegeler Forst sind ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig es ist, gut informierte und zukunftsorientierte Entscheidungen in der Forstwirtschaft zu treffen. Nur durch kluge Planung und die Berücksichtigung ökologischer Voraussetzungen kann die Stabilität und Gesundheit unserer Wälder sichergestellt werden.
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Ort | Tegeler Forst, Berlin, Deutschland |
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