Umbenennung oder Erinnerung? Ausstellung beleuchtet Berlins Straßenschicksale

Umbenennung oder Erinnerung? Ausstellung beleuchtet Berlins Straßenschicksale
Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Deutschland - Am Donnerstag, dem 10. Juli 2025, wird im Museum Lichtenberg eine spannende Ausstellung mit dem Titel „Umbenennen?! Berlins Straßennamen und ihre Geschichte“ eröffnet. Diese Ausstellung thematisiert die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die sich in den Straßennamen Berlins widerspiegeln. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos und sie wird bis April 2026 zugänglich sein. Geöffnet ist das Museum dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, und es befindet sich in der Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin. Laut berlin.de erwartet die Besucher ein facettenreicher Blick auf die Geschichte der Straßennamen, ihren rechtlichen Rahmen sowie die Entscheidungsträger, die für das öffentliche Gedenken verantwortlich sind.
Die Ausstellung zeigt, wie Straßennamen als Spiegel der Geschichte fungieren, alte politische Umbrüche und gesellschaftliche Debatten abbilden und gleichzeitig im Kontext heutiger Perspektiven hinterfragt werden. Vergangene politische Machtwechsel in Lichtenberg haben die Straßenbenennungen nachhaltig beeinflusst, was in der Ausstellung aufgearbeitet wird. Die Thematik der Straßenbenennungen, die oft Ausdruck von Machtverhältnissen sind, wird dabei umfassend behandelt. Wie hsozkult.de berichtet, sind Straßennamen nie neutral und reflektieren die gesellschaftlichen Dynamiken ihrer Zeit. Politische Umbrüche haben zudem in vielen Fällen zu Namensänderungen geführt.
Erinnerungskultur und gesellschaftliche Auseinandersetzungen
Im Rahmen der Ausstellung wird auch ein Begleitprogramm angeboten. Zu den vorgesehenen Veranstaltungen zählen Stadtführungen, Filmabende sowie Diskussionsveranstaltungen. Diese sollen eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der Benennungen fördern und zugleich Raum geben für aktuelle gesellschaftliche Debatten über Themen wie Kolonialgeschichte, Antisemitismus, Rassismus und Gendergerechtigkeit. Teilnehmer der Tagung zu diesen Themen können ihre Abstracts bis zum 12. Juni 2025 einreichen. Die Tagung findet am 17. November 2025 und wird digital sowie vor Ort auf der Zitadelle Spandau in Berlin abgehalten hsozkult.de.
Die Umbenennungsprozesse sind auch Ausdruck eines öffentlichen Aushandlungsprozesses, der verschiedene gesellschaftliche Interessen und Erinnerungen zusammenführt. Veränderungen in den Straßennamen sind oft von intensiven Debatten und Widerständen begleitet, die auf die komplexen gesellschaftlichen Werte und die Erinnerungskultur hinweisen. Historische Personen wie Agnes Miegel und Karl Wagenfeld, die in der Vergangenheit Straßennamen erhielten, stehen heute im Fokus kritischer Betrachtungen bezüglich ihres Engagements während der nationalsozialistischen Zeit wissenschaft.de.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ausstellung „Umbenennen?!“ nicht nur ein Einblick in die Geschichte Berlins bietet, sondern auch ein entscheidender Bestandteil eines größeren diskursiven Prozesses ist, der sich mit der Frage beschäftigt, welche Erinnerungen und welche Geschichtsnarrative in der öffentlichen Wahrnehmung Bestand haben sollten. Sie lädt dazu ein, sich aktiv mit den eigenen Erinnerungen und der Gestaltung öffentlicher Räume auseinanderzusetzen.
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Ort | Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Deutschland |
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