Tragisches Straßenbahnunglück: Feuerwehr in der Kritik!

Am 20.06.2025 beleuchtet dieser Artikel die Herausforderungen der Berliner Feuerwehr bei Straßenbahn-Unfällen und notwendige Reformen.
Am 20.06.2025 beleuchtet dieser Artikel die Herausforderungen der Berliner Feuerwehr bei Straßenbahn-Unfällen und notwendige Reformen. (Symbolbild/MB)

Tragisches Straßenbahnunglück: Feuerwehr in der Kritik!

Blockdammweg, 10315 Berlin, Deutschland - Am 12. Juni 2018 ereignete sich eine Tragödie in Rummelsburg, als die 13-jährige Ronja unter eine Straßenbahn geriet. Trotz ihrer Ansprechbarkeit war die junge Frau unter dem 34 Tonnen schweren Fahrzeug eingeklemmt. Zu ihrem Unglück war der Kranwagen der BVG defekt und konnte nicht zur Hilfe herangezogen werden. Feuerwehrleute versuchten, die Straßenbahn manuell anzuheben, doch die unzureichenden Hilfsmittel führten dazu, dass die Heber kippten und das Fahrzeug herabstürzte, was letztlich zum Tod von Ronja führte, die kurz zuvor ihre Jugendweihe gefeiert hatte. In den folgenden Jahren berichtete die Berliner Zeitung ausführlich über diesen Vorfall und die nicht optimale Einsatzbereitschaft der Feuerwehr.

Eine der zentralen Erkenntnisse nach dem Unglück war, dass die Feuerwehr schlecht ausgestattet und unzureichend ausgebildet war. Von insgesamt fünf gemeinsamen Übungen zwischen der BVG und der Feuerwehr zur Rettung von Personen unter Straßenbahnen wurden vier abgesagt. Lediglich eine einzige Übung fand unter kontrollierten Laborbedingungen auf Beton statt, anstatt im tatsächlichen Einsatzareal, einem Schotterbett. Diese Mängel sind alarmierend, da die Sicherheit bei Unfällen mit Schienenfahrzeugen essenziell ist. Laut einer Arbeitsgruppe der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) ist die Zahl der Unfälle mit Schienenfahrzeugen in Städten in den letzten Jahren gestiegen. Daher wurde ein Merkblatt veröffentlicht, um die Menschenrettung und technische Hilfeleistung bei solchen Unfällen zu verbessern. Dieses Merkblatt, bekannt als 06-14, soll eine Informationslücke für Einsatzkräfte schließen und fordert die Nutzung von internationalen Rettungsdatenblättern.

Verbesserung der Ausbildungsbedingungen

Die Berliner Feuerwehr zeigt sich darüber hinaus auch in der Fortbildung nicht gerade vorbildlich. Bereits im Mai 2023 fand eine Fortbildung in der Hauptfeuerwache Mitte statt, deren Kosten von 1800 Euro seitens der Feuerwehr finanziert wurden. Doch der Vortrag wurde von einem Mann gehalten, der sich auf „kritische Männerforschung“ spezialisiert hat, was Fragen zu ihrer Relevanz aufwirft. Es bleibt zu hoffen, dass die Feuerwehr in den kommenden Monaten mehr Ressourcen in die Ausbildung ihrer Einsatzkräfte investieren wird.

Eine umfassende bundesweite Analyse des Leistungsniveaus im Rettungsdienst, die alle vier Jahre durchgeführt wird, zeigt zudem gravierende Verbesserungspotenziale auf. Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen wurden die Einsatzdaten für 2020 und 2021 ausgewertet. Die Ergebnisse der Analyse belegen, dass im Zeitraum von 2020 bis 2021 nahezu 16,1 Millionen Einsatzfahrten verzeichnet werden konnten. Es gab einen geringfügigen Rückgang im Vergleich zu den vorherigen Jahren, was die Notfallrate betrifft, jedoch bleibt sie mit 97,3 Einsätzen pro 1.000 Einwohner auf einem hohen Niveau. Hierbei zeigt sich, dass etwa 8,1 Millionen Einsätze Notfälle waren, während 55,8 Prozent aller Einsätze mit Rettungswagen durchgeführt wurden, was die Bedeutung einer gut ausgerüsteten Feuerwehr unterstreicht.

Im Kontext der steigenden Unfallzahlen und der Herausforderungen in der technische Hilfeleistung an Straßenbahnen und U-Bahnen ist es entscheidend, dass die Einsatzkräfte besser darauf vorbereitet werden. Die Empfehlungen der vfdb, wie die frühzeitige Einbindung von Feuerwehren in Neubeschaffungen von Bahnen und die Erstellung entsprechender Datenblätter, sind hierbei essenziell, um künftig solche Tragödien wie den Unfall von Ronja zu verhindern. Die Ergebnisse der Analysen und die Ausarbeitung der Merkblätter müssen in die strategische Planung des Rettungsdienstes einfließen, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.

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OrtBlockdammweg, 10315 Berlin, Deutschland
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