Storchennachwuchs in Rühstädt: Trockenheit bedroht unsere Lieblinge!

Storchennachwuchs in Rühstädt: Trockenheit bedroht unsere Lieblinge!

Rühstädt, Deutschland - Im Europäischen Storchendorf Rühstädt, gelegen im Nordwesten Brandenburgs, wird ein Rückgang der Jungstorch-Zahlen verzeichnet. Im Jahr 2024 wurden dort nur 30 Jungstörche gezählt, während es im Vorjahr noch 50 waren. Felix Wolf vom NABU-Besucherzentrum erklärt, dass der dramatische Rückgang auf den Futtermangel der Altstörche zurückzuführen ist, der durch die anhaltende Trockenheit verursacht wird. Die Böden sind hart und ausgedörrt, was die Nahrungssuche der Störche erheblich erschwert. Viele Altstörche waren gezwungen, ihren Nachwuchs aufgrund dieses Mangels aus dem Horst zu werfen.

Die Störche sind vorwiegend tagaktive Fleischfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Lebewesen, darunter Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien, Insekten, Fischen und Regenwürmern. Insbesondere in offenen Flächen und Feuchtgebieten suchen sie nach Futter. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit wird diese Nahrungsaufnahme zunehmend schwieriger. Die Notwendigkeit, Nahrung zu finden, ist für die Jungstörche besonders kritisch, da sie einen hohen Nahrungsbedarf haben.

Wetterbedingungen und ihre Folgen

Die Population der Störche in Rühstädt leidet nicht nur unter der aktuellen Trockenheit, sondern auch unter einem Mangel an spezifischer Nahrung wie Regenwürmern, die für den Nachwuchs essenziell sind. Laut Meteorologen ist dieses Frühjahr eines der trockensten seit über 100 Jahren. Diese Bedingungen haben zu einem signifikanten Rückgang der Storchpopulation geführt, wie bereits zwischen 2018 und 2022 beobachtet wurde. Störche neigen dazu, schwächere Küken zu fressen, um die Überlebenschancen der stärkeren Küken zu erhöhen, was die besorgniserregende Situation weiter verschärft.

Zusätzlich berichtet Felix Wolf, dass das Wasser in der Fläche fehlt, was die Nahrungsaufnahme der Störche erschwert. Dies wird als eines der Hauptprobleme angesehen, die die Bestände der Störche beeinträchtigen. Der NABU setzt sich daher politisch für eine Verbesserung des Wasserhaushalts in der Region ein, um die Lebensbedingungen der Störche zu entlasten.

Langfristige Herausforderungen durch den Klimawandel

Der Klimawandel stellt eine weitere Herausforderung für die Storchpopulation in Deutschland dar. Insbesondere trockene Jahre, wie das aktuelle Jahr 2025, können langfristig schädliche Auswirkungen haben. Experten weisen darauf hin, dass die Population, die sich gerade erholt hat, durch solche extremen Wetterbedingungen gefährdet wird. Obwohl die Zahl der Brutpaare in Deutschland seit vor 20 Jahren von etwa 4.000 auf über 12.000 gestiegen ist, bleibt die Situation angespannt, insbesondere für die Ostzieher, deren Anzahl stagniert.

Die Veränderung des Klimas hat auch Auswirkungen auf die Wanderverhalten der Störche. Viele von ihnen ziehen mittlerweile in wärmere Regionen mit besseren Nahrungsangeboten. Diese Entwicklung macht deutlich, dass die Störche flexibel auf ihre Umwelt reagieren müssen und sich an die zunehmend ungünstigen Bedingungen anpassen, um zu überleben. Die gegenwärtigen Wetterprognosen deuten zwar auf langanhaltenden Landregen hin, doch die erhoffte Erholung der Bestände könnte zu spät kommen, um den bereits eingetretenen Schaden zu reparieren.

Rühstädt bleibt weiterhin ein Symbol für den Erhalt der Storchenpopulation in Deutschland, aber die Herausforderungen durch den Klimawandel und die damit verbundene Trockenheit stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für diese beeindruckenden Vögel dar. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, ob sich die Situation für die Störche verbessern kann oder ob wir mit einem weiteren Rückgang rechnen müssen.

rbb24 berichtet über die aktuellen Entwicklungen, während Inforadio das langfristige Problem beleuchtet. Informationen zum Klimawandel und seinen Auswirkungen auf die Störche finden sich auch bei Klimanachrichten.

Details
OrtRühstädt, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)