Enthüllung der Gedenktafel: RTO-Station feiert amerikanische Geschichte!
Am 16. September 2025 wird in Steglitz-Zehlendorf eine Gedenktafel zur historischen RTO-Station feierlich enthüllt.

Enthüllung der Gedenktafel: RTO-Station feiert amerikanische Geschichte!
Am Dienstag, den 16. September 2025, um 11 Uhr, wird eine neue Gedenktafel zur Geschichte der „RTO-Station“ feierlich enthüllt. Der Ort der Veranstaltung befindet sich am ehemaligen US-amerikanischen RTO-Bahnsteig, Zufahrt zum Alnatura-Parkplatz von der Curtiusstraße/Ecke Kadettenweg. Diese kleine Zeremonie wird aus mehreren Gründen von historischer Bedeutung sein.
Die RTO-Station war ein zentraler Ankunfts- und Abfahrtsort für die „Duty Trains“ der US-Berlin-Brigade. Diese Züge verbanden wichtige Standorte wie Lichterfelde West, Frankfurt/Main und Bremerhaven und garantierten bis zum Abzug der US-Truppen im Jahr 1994 Zugverbindungen für die West-Alliierten. In den Jahren nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 war die Station von entscheidender Bedeutung. Hier wurden unzählige Reisen unternommen, begleitet von Musik, Abschieden und kulturellem Austausch zwischen Berliner*innen und amerikanischen Soldaten.
Historische Rolle der RTO-Station
Die RTO-Station erfüllte nicht nur transportspezifische Aufgaben, sondern spielte auch eine wichtige Rolle in der Versorgung der US-Einrichtungen und im Schüler- und Jugendaustausch. Feste wie das Deutsch-Amerikanische Volksfest wurden ebenfalls hier ausgerichtet. Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg wird bei der Enthüllung der Gedenktafel den Initiativen danken, die sich für den Erhalt dieses historischen Erbes einsetzen.
Für die Finanzierung der Gedenktafel wurden Sondermittel der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf sowie Spendengelder von Berliner und US-amerikanischen Bürger*innen mobilisiert. Unterstützt wurde dieses Projekt zudem von der Goerzwerk GmbH.
Initiatoren und Festredner
Die Bürgerinitiative „Erinnerung braucht Orte“ Lichterfelde, vertreten durch Dagmar Odenthal, sowie die Berliner Gesellschaft für Geschichte der Medizin unter der Leitung von Dr. Andreas Jüttemann sind die Initiatoren der Gedenktafel. Als Redner zur Eröffnung werden Katharina Concu (Mit-Initiatorin und Bezirksverordnete), Chris McLarren (Berliner Alliiertenverbände) und Silvio Schobinger (Goerzwerk) erwartet. Ein Kinderchor der John-F.-Kennedy-Grundschule wird zudem für musikalische Begleitung sorgen. Zu den Gästen zählen auch ehemalige Mitarbeiter der RTO-Station und der Duty Trains aus den USA.
Erinnerungen an die Zeit der „Duty Trains“ werden auch durch Berichte von ehemaligen US-Soldaten lebendig. Ein Autor teilte seine Erfahrungen als „Army Brat“, der dreimal jährlich mit dem Dienstzug von Frankfurt nach Berlin reiste. Diese Reisen waren für die Kinder ein Abenteuer, allerdings eine Quelle von Stress für die Erwachsenen aufgrund der strengen Kontrollen und der ungewissen Situation im kalten Krieg. Diese Erinnerungen verdeutlichen die Verbindung zwischen den beiden Kulturen und die Bedeutung des Austauschs während dieser herausfordernden Zeiten.
Die Gedenktafel, die nun an der RTO-Station angebracht wird, ist ein weiterer Schritt, um die Geschichte der amerikanischen Präsenz in Berlin sichtbar zu machen. Diese Präsenz umfasste nicht nur militärische Standorte, sondern auch soziale und kulturelle Interaktionen, die das Leben in Berlin nachhaltig prägten. Viele dieser US-Einrichtungen im amerikanischen Sektor, insbesondere in Dahlem, waren von historischem Wert, und die neuen Gebäude, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, sind ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen deutschen Architekten und amerikanischen Bauabteilungen.
Am 16. September wird die Gedenktafel nicht nur an eine wichtige Transportverbindung erinnern, sondern auch an die vielen Geschichten von Begegnungen und Austausch, die sie ermöglicht hat. Das ist etwas, das nicht in Vergessenheit geraten darf.
Für mehr Informationen besuchen Sie bitte Berlin.de, Middletown Insider und Landesdenkmalamt Berlin.