Schafe übernehmen Ruhwaldpark: Natürliche Pflege ab 21. Juli!

Schafe übernehmen Ruhwaldpark: Natürliche Pflege ab 21. Juli!

Ruhwaldpark, Spandauer Damm 220, 14052 Berlin, Deutschland - Am Montag, dem 21. Juli 2025, um 11 Uhr, findet der Schafeinzug im Ruhwaldpark in Berlin statt. Rund 30 rauwollige Pommersche Landschafe werden an dem Tag ihre neue Heimat für drei bis vier Wochen beziehen. Diese Schafrasse ist traditionell in der Region bis an die mecklenburgische Küste heimisch und dient dem Zweck, die Parkflächen auf natürliche Weise zu pflegen und zu begrünen. Der Auftrieb beginnt am Haupteingang des Ruhwaldparks, Spandauer Damm 220, 14052 Berlin.

Der Einsatz der Schafe in städtischen Parks hat bereits beim Stadion Wilmersdorf Erfolge gezeigt. Das Bezirksamt ist für dieses Vorhaben verantwortlich, das zahlreiche Vorteile für die Umwelt mit sich bringt. Durch das Beweiden werden nicht nur nachhaltige und ökologische Grünflächen gepflegt, sondern auch die Biodiversität gefördert.

Naturschutz durch Schäferei

Schäfer Detlef Mohr, der über 35 Jahre Erfahrung hat und Meister der Wanderschäferei ist, hat die Wichtigkeit der Schafe zur Landschaftspflege betont. Seine Herde, die mehr als 2.000 Schafe umfasst, ist bekannt für robuste und teilweise gefährdete Landschafrassen wie das Pommersche Landschaf. Mohr hebt hervor, dass ohne die Pflege durch Schafe Landschaften verbuschen würden, was einen Rückgang der biologischen Vielfalt zur Folge hätte. Jahrtausende alte Kulturlandschaften sind auf Menschen angewiesen, die diese durch Beweidung offen halten.

Ein zentraler Aspekt der Schafhaltung ist die Förderung der ökologischen Verbindung zwischen Lebensräumen. Die Wanderschäferei ermöglicht es, dass Samen und Insekten im Fell und Kot der Schafe transportiert werden, was zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt. Dennoch gibt es in Deutschland einen Rückgang der Schafbestände – von 2,7 Millionen im Jahr 2000 auf 1,5 Millionen im Jahr 2024.

Herausforderungen für die Schäferei

Die Branche leidet unter Nachwuchsmangel, und viele Wanderschäfer kämpfen mit der schlechten Vergütung ihrer Arbeit. Laut Mohr sind die Weiden in der heutigen Zeit rar, und das Einkommenspotenzial ist oft nicht gegeben. Der Verkauf von Fleisch und Wolle wird häufig als zweitrangig angesehen. Zudem wird die grobe, braune Wolle vieler Schafrassen viel zu gering vergütet, was Landwirte dazu zwingt, Alternativen zu suchen.

Ein Lichtblick in dieser Branche ist der Textilhersteller Marco Scheel, der Mohrs Wolle aus Überzeugung kauft und 1,50 Euro pro Kilo bezahlt, was deutlich über dem üblichen Preis von 30 Cent liegt. Er verwendet die Wolle für die Herstellung von Outdoor-Kleidung und unterstützt damit aktiv den Schutz der Lebensvielfalt auf Wiesen und Weiden.

Die kommenden Wochen im Ruhwaldpark zeigen, wie praktische Naturschutzmaßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können. Die neu eintreffenden Schafe stehen somit nicht nur im Zeichen der Pflege der Natur, sondern auch der Wiederbelebung eines wichtigen Teils der kulturellen Landschaftspflege in Deutschland.

Für weitere Informationen über die Veranstaltung im Ruhwaldpark besuchen Sie bitte die offizielle Seite des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf hier und erfahren Sie mehr über die Bedeutung der Schafe im Naturschutzbereich hier.

Details
OrtRuhwaldpark, Spandauer Damm 220, 14052 Berlin, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)