Ehrenvollen Stolperstein für Gerhard Voss in Reinickendorf eingeweiht

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Am 26. September 2025 wird in Reinickendorf ein Stolperstein für Gerhard Voss verlegt. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner spricht.

Am 26. September 2025 wird in Reinickendorf ein Stolperstein für Gerhard Voss verlegt. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner spricht.
Am 26. September 2025 wird in Reinickendorf ein Stolperstein für Gerhard Voss verlegt. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner spricht.

Ehrenvollen Stolperstein für Gerhard Voss in Reinickendorf eingeweiht

Am 26. September 2025 wurde in Berlin-Reinickendorf ein Stolperstein für Gerhard Voss verlegt. Diese Gedenkveranstaltung fand am Eichborndamm 238 statt und wurde von zahlreichen Interessenten sowie Unterstützern der Stolperstein-Initiative begleitet. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) hielt in diesem Rahmen eine bewegende Ansprache. Dabei wurde Gerhard Voss nicht nur als Nachbar, sondern auch als Mensch aus der Stadt gewürdigt.

Die Sichtbarkeit des Namens Voss in der Gesellschaft wurde während der Zeremonie betont. Der Stolperstein steht symbolisch für die Erinnerungen an die Geschichten hinter den Namen von Opfern des Nationalsozialismus, die oft in Vergessenheit geraten. Die Initiative zur Verlegung des Stolpersteins wurde insbesondere durch das Engagement der Schülerinnen und Schüler des Georg-Herwegh-Gymnasiums unterstützt.

Details zur Gedenkveranstaltung

Die Veranstaltung fand um 11:00 Uhr statt und war Teil eines umfassenderen Gedenkprojekts. Am Eichborndamm befindet sich auch ein Geschichtslabor, das vom Museum Reinickendorf ins Leben gerufen wurde. Hier werden zahlreiche Patenschaftsprojekte umgesetzt. Eines davon, „Mein liebes Kind“, wurde 2018 mit der Künstlerin Karen Scheper initiiert. Dieses Projekt ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, Patenschaften für Kinder zu übernehmen, die in der ehemaligen „Kinderfachabteilung“ der „Städtischen Nervenklinik“ ermordet wurden.

Die Geschichte des Gerhard Voss ist tragisch. Geboren am 9. März 1943, litt er bereits im Säuglingsalter unter erheblichen gesundheitlichen Problemen. Im Alter von zwei Monaten wurde er in die „Kinderfachabteilung“ aufgenommen, wo sein Zustand als schlecht beschrieben wurde. Leider starb er am 3. Dezember 1944 nach experimentellen Untersuchungen.

Erinnerungskultur und gesellschaftliche Herausforderungen

Die Bedeutung der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wird von verschiedenen Institutionen betont. Die Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas in Berlin sowie das Denkmal „Bürger in Bewegung“ vor dem Humboldt-Forum sind zentrale Orte der Erinnerung. Trotz der zahlreichen Gedenkplätze und Initiativen stellt die Erinnerungskultur an das NS-Regime eine anhaltende Herausforderung dar, auch über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. Es bleibt wichtig, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen, um Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten.

Nach der Stolpersteinverlegung hatten die Anwesenden die Möglichkeit, an einer öffentlichen Führung durch die Gedenkräume teilzunehmen. Diese Führung vermittelte die Geschichten einzelner Patientenschicksale und vertiefte das Verständnis für die historischen Hintergründe.

Die Stolperstein-Initiative und das Engagement der Bevölkerung unterstreichen die anhaltende Relevanz der Erinnerung an die Vergangenheit. Um zukünftige Generationen zu sensibilisieren, ist es unabdingbar, historische Orte zu erhalten und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit aktiv zu fördern.