Rechtsextremismus an BTU Cottbus: Dutzende Vorfälle alarmieren Studierende!

Die BTU Cottbus meldet zahlreiche Vorfälle von Rechtsextremismus. Die Monitoringstelle bietet Unterstützung für Betroffene und dokumentiert Gewalt.

Die BTU Cottbus meldet zahlreiche Vorfälle von Rechtsextremismus. Die Monitoringstelle bietet Unterstützung für Betroffene und dokumentiert Gewalt.
Die BTU Cottbus meldet zahlreiche Vorfälle von Rechtsextremismus. Die Monitoringstelle bietet Unterstützung für Betroffene und dokumentiert Gewalt.

Rechtsextremismus an BTU Cottbus: Dutzende Vorfälle alarmieren Studierende!

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) hat vor rund zehn Monaten eine Monitoringstelle gegen Rechtsextremismus eingerichtet. Diese Initiative kommt zur richtigen Zeit, denn die Monitoringstelle meldet bereits dutzende Vorfälle von Diskriminierungen, Nötigungen und Gewalt auf dem Universitätsgelände sowie im Umfeld. Susanne Dyhr, die Leiterin der Stelle, hebt hervor, dass es bereits zahlreiche gemeldete Vorfälle gibt, nennt jedoch keine konkreten Zahlen. Zu den Vorfällen zählen Sachbeschädigungen, das Anbringen rechtsextremer Sticker und das Tragen von Kleidung extrem rechter Marken. Besonders beunruhigend ist die Gewalt, die Studierende auf dem Weg zur Universität oder in ihrem Wohnumfeld erfahren, wie ein Beispiel zeigt: Ein Studierender wurde in der Nähe seiner Wohnung bedroht; ihm wurde daraufhin ein Platz in einem Studierendenwohnheim organisiert.[rbb24]

Die mutmaßlichen Täter stammen laut Dyhr häufig nicht aus dem Umfeld der Universität. Betroffene von rechtsextremer Gewalt sind oft Angehörige der Universität, die außerhalb des Campus angegriffen werden. In solchen Fällen wurde die Polizei eingeschaltet. Die BTU hat außerdem ein Konzept gegen rechte Einflussnahme entwickelt und bereits im Wintersemester 2024/2025 die Monitoringstelle etabliert, um der ansteigenden Rechtsextremismusproblematik entgegenzuwirken. Diese Stelle ist die erste ihrer Art an einer deutschen Universität und hat zum Ziel, rechtsextreme Vorfälle zu dokumentieren und Betroffenen Unterstützung anzubieten. Vorfälle können über ein Online-Meldesystem erfasst werden.[diebrandenburger]

Wachsende Herausforderungen

Die BTU betont die Notwendigkeit, sich gegen Einflussversuche rechter Gruppen zu wehren, insbesondere vor dem Hintergrund einer politischen Rechtsverschiebung. Der Verfassungsschutz sieht in der Region Südbrandenburg, insbesondere in Cottbus, einen Schwerpunkt rechtsextremistischer Aktivitäten. Ein toxisches Milieu aus militant-neonazistischen Hooligan- und Kampfsportgruppen, Reichsbürgern, neurechten Vereinen und der AfD hat sich etabliert. Dieses Netzwerk ist nicht nur ideologisch verankert, sondern auch wirtschaftlich, etwa durch Verbindungen zu Gastronomie, Sicherheitsfirmen und Bekleidungslabels.[verfassungsschutz]

Laut dem Verfassungsschutz beträgt das Personenpotenzial gewaltorientierter Rechtsextremisten in Deutschland rund 15.300 Personen, eine Zahl, die sich im Vergleich zu den Vorjahren erhöht hat. Im Jahr 2024 wurden 37.835 rechtsextremistische Straftaten registriert, was eine Steigerung von 47,4 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Zahl der rechtsextremistischen Gewalttaten stieg um 11,6 % auf 1.281 Taten, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.