Potsdam wählt spannend: Wer wird der nächste Oberbürgermeister?
Stichwahl zur Oberbürgermeisterwahl in Potsdam am 12. Oktober: Severin Fischer vs. Noosha Aubel. Wichtige Entscheidungen stehen an.

Potsdam wählt spannend: Wer wird der nächste Oberbürgermeister?
Am 1. Oktober 2025 stehen die Wählerinnen und Wähler in Potsdam vor einer wichtigen Entscheidung: Am 12. Oktober findet die Stichwahl zur Oberbürgermeisterwahl statt. Der abgewählte Rathauschef Mike Schubert (SPD) hat seinen Platz zur Verfügung gestellt, und die zwei verbleibenden Kandidaten, Severin Fischer von der SPD und Noosha Aubel, stehen im Wettstreit um seine Nachfolge. Der Wahlausschuss der Landeshauptstadt hat am 30. September 2025 die endgültigen Ergebnisse der Hauptwahl bekannt gegeben.
Im ersten Wahlgang erhielt Severin Fischer knapp 17 Prozent der Stimmen (13.390 Stimmen), während Noosha Aubel mit 34 Prozent (26.839 Stimmen) klar vorne lag. Da keine der Kandidatinnen die absolute Mehrheit von 50 Prozent erreichen konnte, kommt es zu dieser entscheidenden Stichwahl. In der Hauptwahl waren insgesamt 142.889 Wahlberechtigte registriert, von denen 79.240 ihre Stimme abgaben. Es gab 238 ungültige Stimmen, was zu 79.002 gültigen Stimmen führte. Die anderen Kandidaten, darunter Dirk Harder von den Linken und die Vertreter der CDU, AfD, der Freien Wähler und Die Partei, sind bereits ausgeschieden.
Parteilandschaft und Wahlempfehlungen
Die Linke hat entschieden, keine Wahlempfehlung abzugeben, nachdem ihr Kandidat Harder aus dem Rennen schied. Dies wird unter anderem durch einen Bürgerbrief der SPD bedingt, in dem für Fischer geworben wird. Zudem kritisierte die Linke die SPD-Rhetorik und äußerte Bedenken, dass Aubel keinen Willen zur linken Programmatik habe. Auch die CDU und die AfD verzichten auf eine Wahlempfehlung und nennen dafür keine genauen Gründe. Diese Situation könnte die Dynamik der Stichwahl erheblich beeinflussen.
In den letzten Wochen vor der Stichwahl sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. Aubel nahm bereits an einer Diskussion zur körperlichen und mentalen Gesundheit teil und engagierte sich in einer Bürgerinitiative, während Fischer das Potsdamer Umweltfest besuchte und einen Ausbildungscampus traf. Unterstützung erhält Fischer von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, der ihn im Wahlkampf aktiv unterstützt. Aubel hingegen war am zentralen Platz der Einheit in der Innenstadt unterwegs, um Wählerinnen und Wähler zu erreichen.
Frauen in der Kommunalpolitik
Die bevorstehende Wahl könnte auch einen historischen Moment für Potsdam darstellen: Noosha Aubel hätte die Möglichkeit, die erste Frau in einer Landeshauptstadt als Oberbürgermeisterin zu werden. Der Frauenanteil in der Kommunalpolitik ist bundesweit noch gering, liegt bei nur rund 13,5 Prozent für Bürgermeisterinnen und 11,7 Prozent in Großstädten, wie eine Studie des Projekts Frauen.Vielfalt.Politik. zeigt. Diese Zahlen verdeutlichen die noch bestehende gläserne Decke in der Politik, wo Frauen in höheren Entscheidungsebenen weiterhin unterrepräsentiert sind.
Um die Wählerinnen zu erreichen, wird derzeit auch intensiv über die Bedeutung weiblicher Repräsentation in der Politik diskutiert. In den Fraktionen des Bundestages liegt der Frauenanteil bei 41,7 Prozent in der SPD sowie 56,2 Prozent in der LINKEN, im Vergleich zu nur 22,6 Prozent in der CDU und 11,8 Prozent in der AfD. Dies wirft Fragen nach der Gleichstellung und den strukturellen Rahmenbedingungen für Frauen in politischen Ämtern auf.
Wie sich die Wählerinnen und Wähler schließlich entscheiden werden, bleibt bis zur Stichwahl spannend. Die Fax- und Online-Optionen zur Beantragung der Briefwahl sind für viele Wähler verfügbar, ebenso wie das Briefwahlbüro in der Hegelallee, welches während der letzten Tage bis zur Wahl geöffnet ist.