Parkplatz-Chaos in Rudow: Anwohner kämpfen gegen BER-Parker!

Parkplatz-Chaos in Rudow: Anwohner kämpfen gegen BER-Parker!

Rudow, Berlin, Deutschland - Immer mehr Berliner nutzen die Wohnstraßen rund um den Flughafen BER zum kostenlosen Parken, berichtet die BZ Berlin. Insbesondere die Gebiete um das Frauenviertel, die Waltersdorfer Chaussee und den U-Bahnhof Rudow sind von dieser Entwicklung betroffen. Anwohner klagen über zugeparkte Gehwege, blockierte Einfahrten und überfüllte Straßen. Die Ursache für dieses Parkverhalten liegt in den hohen Parkgebühren am Flughafen, die viele Pendler und Reisende dazu veranlassen, in den umliegenden Wohngebieten zu parken.

Die Situation verschärft sich mit den bevorstehenden Sommerferien, die am 24. Juli beginnen. Auch viele Mitarbeiter des BER meiden die teuren Parkflächen und suchen sich Alternativen in der Nachbarschaft. CDU-Abgeordneter Olaf Schenk hat eine öffentliche Diskussion zu diesem Thema initiiert. Zunächst hat er die Probleme der Anwohner anerkannt und das rücksichtslose Parkverhalten kritisiert, das den Anwohnern erheblich schadet.

Diskussion über Lösungsansätze

Bei einer Podiumsdiskussion im Hannah-Arendt-Gymnasium wurden mehrere Lösungen für die Parkproblematik erörtert. Obwohl Schenk kein Befürworter der Parkraumbewirtschaftung ist, betrachtet er sie als eine mögliche Lösung. Diese könnte jedoch kostspielig werden, da die Einführung von Parkscheinautomaten und Anwohnerparkausweisen mit zusätzlichen Belastungen für die Anwohner verbunden wäre. Der Preis für einen Anwohnerparkausweis beträgt beispielsweise 20,50 Euro für zwei Jahre.

Aktuell entstehen in Berlin durch die Parkraumbewirtschaftung und deren Überwachung Kosten von etwa 108 Millionen Euro für die Steuerzahler. Über 800 Mitarbeiter sind für die Überprüfung der Parkzonen zuständig. Eine andere Idee zur Verbesserung der Situation wäre die Installation von Pollern an den Grundstückseinfahrten, um diese vor den parkenden Fahrzeugen zu schützen.

Ein Beispiel für problematisches Parken

Ein bemerkenswerter Fall verdeutlicht die Schwierigkeiten rund um das Parken am Flughafen BER. Ein Auto steht seit über einem Jahr auf einem Kurzzeitparkplatz und hat mittlerweile Parkgebühren in Höhe von Zehntausenden Euro angehäuft. Nach Angaben von RBB24 wurde das Fahrzeug in Absprache zwischen dem Parkplatzbetreiber Apcoa und der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) abgeschleppt. Die Ermittlung des Halters steht derzeit noch aus, was die Eintreibung der hohen Gebühren erschwert.

In einer breiteren Perspektive untersucht eine Berliner Studie die Nutzung von Autos in verschiedenen Wohnvierteln und stellt zum Beispiel fest, dass in einem Kreuzberger Viertel 30 Prozent der Fahrzeuge über einen längeren Zeitraum unbewegt blieben. Trotz der Einführung von Parkraumbewirtschaftung konnten keine signifikanten Reduktionen lang parkender Autos festgestellt werden, was die Wirksamkeit dieser Maßnahmen infrage stellt, wie in einem Bericht der Berliner Zeitung zu lesen ist.

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