Neue Technologien im Gesundheitswesen: kostenloser Ausdruck der E-Akte gefordert
Die Einführung der elektronischen Patientenakte hat das Potenzial, das Gesundheitswesen zu revolutionieren und die medizinische Versorgung zu verbessern. Doch gerade für ältere Menschen oder diejenigen, die nicht mit der digitalen Welt vertraut sind, können sich neue Herausforderungen ergeben. In diesem Zusammenhang plädieren Patientenschützer für die Möglichkeit eines kostenlosen Ausdrucks der E-Akte.
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, betont, dass es wichtig ist, allen Patienten die Möglichkeit zu bieten, ihre ärztlichen Behandlungen auch in Papierform zu dokumentieren. Dies ist besonders relevant für Personen, die Schwierigkeiten mit der elektronischen Darstellung haben oder sich lieber auf klassische Weise informieren.
Die technische Umsetzung für den kostenlosen Ausdruck müsse in den Arztpraxen erfolgen, und die Kosten sollen von den Krankenkassen erstattet werden, so Brysch. Dies würde sicherstellen, dass niemand aufgrund von technischen Hürden oder finanziellen Überlegungen von der Nutzung der E-Akte ausgeschlossen wird.
Die E-Akte als lebenslanger Begleiter im Gesundheitswesen
Ab Anfang 2025 sollen alle gesetzlich Versicherten automatisch eine E-Akte von ihrer Krankenkasse erhalten. Diese Akte dient als persönlicher Speicher für Medikamente, Befunde und Laborwerte, der die Patienten ein Leben lang begleiten soll. Ziel ist es, durch die zentrale Datenspeicherung Arznei-Wechselwirkungen zu vermeiden und unnötige Mehrfachuntersuchungen zu reduzieren.
Die E-Akten sollen auch mobil am Smartphone abrufbar sein, um den Zugriff auf wichtige Gesundheitsinformationen zu erleichtern. Obwohl dieses Angebot bereits 2021 eingeführt wurde, wird es bisher nur wenig genutzt. Durch eine kostenfreie Ausdrucksoption könnte die Akzeptanz und Nutzung der E-Akte weiter gesteigert werden.
Es liegt nun an den Gesundheitsministern und politischen Entscheidungsträgern, sicherzustellen, dass die Einführung der E-Akte für alle Patienten zugänglich und praktikabel ist. Die Forderung nach einem kostenlosen Ausdruck unterstreicht die Bedeutung, die Technologien im Gesundheitswesen so zu gestalten, dass sie für alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen nutzbar sind.
– NAG