Neuköllner Schuldistanzteam zeigt Erfolge: 84% Familien erreicht!

Neukölln fördert in Berlin aktiv die Bekämpfung von Schuldistanz durch Schulsozialarbeit und familienorientierte Unterstützung.

Neukölln fördert in Berlin aktiv die Bekämpfung von Schuldistanz durch Schulsozialarbeit und familienorientierte Unterstützung.
Neukölln fördert in Berlin aktiv die Bekämpfung von Schuldistanz durch Schulsozialarbeit und familienorientierte Unterstützung.

Neuköllner Schuldistanzteam zeigt Erfolge: 84% Familien erreicht!

Das Bezirksamt Neukölln setzt seit 2017 verstärkt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und dem Jugendamt, um das drängende Problem der Schuldistanz zu bekämpfen. Diese Initiative wird durch verschiedene Elemente wie die bezirkliche Koordinierung, einen Handlungsplan sowie die Einrichtung eines Schuldistanzteams im Jahr 2021 unterstützt. Nach der Veröffentlichung des ersten Berichts des Schuldistanzteams, der den Zeitraum von 2021 bis 2024 evaluiert, stehen die Erfolge und Herausforderungen des Projektes im Fokus. Der Bericht beleuchtet nicht nur die Gründe für das Fernbleiben von der Schule, sondern zeigt auch auf, wie das Projekt im Bezirk etabliert wurde. Laut berlin.de belegen die Auswertungen die Wirksamkeit der Maßnahmen für die Neuköllner Familien und die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schulen.

In den letzten Jahren wurden alarmierende Zahlen an Schulversäumnissen in Neukölln festgestellt. Im Schuljahr 2023/2024 wurden 2.630 Schulversäumnisanzeigen mit insgesamt 37.521 Fehltagen registriert. Besonders betroffen sind Kinder, die mehr als fünf unentschuldigte Fehltage hatten, was etwa 5 % der Schülerschaft ausmacht. Schuldistanz tritt häufig in kritischen Übergangsphasen auf, wobei 12,4 % der Schüler:innen an weiterführenden Schulen und 4,6 % der Grundschüler:innen betroffen sind. Zudem zeigt sich, dass besonders hohe Schulversäumnisse beim Übergang von der Kita zur Schule verzeichnet werden.

Ursachen und Unterstützung

Die Ursachen für Schuldistanz sind vielfältig und oft vielschichtig. Laut altenburgerland.de können emotionale Probleme, Überforderung sowie familiäre Schwierigkeiten eine Rolle spielen. Häufig beginnt das fernbleiben von der Schule schleichend; Schüler:innen wenden sich vom Unterricht ab und trauen sich nicht mehr in die Schule. Die Emotionen reichen von Unlust bis hin zu tiefen Ängsten. Diese Verhaltensweisen hängen oft mit Faktoren aus dem schulischen, familiären und sozialen Umfeld zusammen.

Das Schuldistanzteam ist darauf spezialisiert, Familien nach einer Schulversäumnisanzeige zu kontaktieren und umfassende Unterstützung anzubieten. Ziel ist es, die regelmäßige Teilnahme am Unterricht zu sichern und die Selbstwirksamkeit der Familien zu stärken. Deren Erfolgsquote hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert: 77 % der angeschriebenen Familien wurden im Jahr 2021/22 erreicht, was in 2023/24 auf 84 % anstieg. Ein weiterer positiver Aspekt ist der Rückgang der Erstmeldungen von Schulversäumnissen, der von 67,2 % in 2021/22 auf 45,2 % in 2023/24 fiel. Dies deutet auf die Wirksamkeit des präventiven Ansatzes hin und zeigt, dass die Sensibilisierung der Schulen funktioniert.

Ausblick auf die kommenden Jahre

Obwohl noch keine langfristigen Prognosen zur Verringerung der Schuldistanzzahlen möglich sind, zeigen die ersten positiven Effekte des Projektes auf. Das Bezirksamt ist bestrebt, durch kontinuierliche Maßnahmen die Bildungschancen im Bezirk nachhaltig zu verbessern. Diese Anstrengungen könnten entscheidend dafür sein, dass zukünftig weniger Kinder und Jugendliche vom Schulbesuch abgehalten werden.