Neues Museum in Mödlareuth: Geschichte der Teilung lebendig erleben!
Am 9. November 2025 eröffnet das neue Museum in Mödlareuth, das die Geschichten der deutschen Teilung anhand lokaler Perspektiven beleuchtet.

Neues Museum in Mödlareuth: Geschichte der Teilung lebendig erleben!
Am 9. November 2025 öffnete das neue Deutsch-Deutsche Museum im Dorf Mödlareuth seine Tore. Dieser Ort, während der innerdeutschen Teilung als „Little Berlin“ bekannt, will den Alltag und die Erfahrungen der Menschen in dieser geteilten Region authentisch darstellen. Die Eröffnung nach einer umfassenden Neukonzeption der Dauerausstellung bringt die Ereignisse und Herausforderungen der Teilung in den Fokus.
Das Museum liegt in der malerischen Umgebung des ehemaligen Grenzstreifens, der mit Resten der Mauer und einem Grenzturm noch deutlich sichtbar ist. Besucher nutzen den gut gefüllten Parkplatz und schlendern zu den historischen Stätten, dabei eröffnet ein großes Panoramafenster im Museum einen beeindruckenden Blick auf die Symbolik der Teilung.
Einblicke in die Geschichte
Die Dauerausstellung thematisiert bedeutende Ereignisse der deutsch-deutschen Teilung aus lokaler Sicht. Ein privates Tagebuch, das die Befreiung durch US-Streitkräfte im Jahr 1945 dokumentiert, ist nur eines der vielen Exponate. Historische Fotos zeigen, dass die Dorfschule nach der Teilung weiterhin für Kinder beider Seiten zugänglich war. Die Ausstellung widmet sich zudem der Fluchtgeschichte. Ein spektakuläres Exponat, das selbstgebaute Fluchtflugzeug „DOWA 81“, gehörte dem Ingenieur Gerhard Wagner, der mit diesem Flugzeug seine Flucht plante.
Doch nicht alle Fluchtversuche waren erfolgreich: In den 70er- und 80er-Jahren glückten nur drei bis fünf Prozent der versuchten Fluchten. Sechs Fluchtstationen im Museum erzählen von persönlichen Schicksalen und geglückten Fluchten, während ein Gedenkpunkt an die 22 Mauertoten rund um Mödlareuth erinnert.
Bürgerbeteiligung und Meinungen
Die neue Gestaltung des Museums wurde mit Einbeziehung der Dorfbewohner von Mödlareuth entwickelt. Landrat Oliver Bär betont die Bedeutung der Bürgerbeteiligung bei der Vorbereitung der Ausstellungen, insbesondere bei den Virtual-Reality-Führungen, die für zukünftige Generationen geplant sind. Im Dialog äußerten sich auch Bürger zur Museumsneugestaltung; Mödlareutherin Karin Mergner hob die Bedeutung der Geschichte hervor, während Zeitzeuge Dieter Gäbelein die frische Anstrichfarbe der Mauerreste als Verlust der Originalität wahrnimmt.
Museumsdirektor Robert Lebegern verdeutlicht die Herausforderung, die unterschiedlichen Perspektiven auf die Teilungsgeschichte angemessen darzustellen. Jährlich zieht das Museumsdorf bis zu 90.000 Touristen an und wird als „Brennglas der deutschen Teilungsgeschichte“ bezeichnet.MDR berichtet, dass diese Erinnerungen und Geschichten heute noch sehr präsent sind und das Museum einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung dieser Geschichte leistet.
Insgesamt wird das Deutsch-Deutsche Museum nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein lebendiger Lernort, der verschiedene Perspektiven auf eine allzu komplexe Vergangenheit bietet.