In einem aktuellen politischen Schlagabtausch hat Carsten Linnemann, der Generalsekretär der CDU, in einem RTL-Interview massive Kritik ausgelöst, als er Deutschland pauschal eine fehlende Leistungsbereitschaft unterstellte. „Wir sind Schlusslicht. In Deutschland gibt es gar keine Leistungsbereitschaft mehr“, behauptete er und erntete daraufhin eine Welle der Empörung, sowohl von politischen Gegnern als auch aus der Bevölkerung. Hubertus Heil, der Arbeitsminister der SPD, bezeichnete Linnemanns Äußerungen als „beleidigend“ und warf ihm vor, Millionen von Arbeitnehmern zu diffamieren. Heil konstatierte, dass es in Deutschland immer noch 45 Millionen Erwerbstätige gibt, die ihr Bestes geben, um über die Runden zu kommen, darunter Pflegekräfte und Handwerker. Diese Einschätzung steht im klaren Gegensatz zu den aufgrund von Linnemanns Kommentaren geäußerten Bedenken über die allgemeine Motivation der Arbeiter, wie Berlin Live berichtete.
Streit um strategische Wirtschaftspläne
Linnemannannoncierte zudem Pläne, die Leistungsbereitschaft in Deutschland durch steuerfreie Überstundenzuschläge und Steuererleichterungen für Rentner, die länger arbeiten wollen, zu fördern. Diese Vorschläge stießen jedoch auf gemischte Reaktionen. Ricarda Lang von den Grünen stellte Linnemanns Aussagen infrage und forderte, dass er sich stattdessen mit den hart arbeitenden Bürgern auseinandersetzen solle. Der CDU-Chef Friedrich Merz fiel zuvor ebenfalls negativ auf, als er die Grünen kritisierte, indem er auf deren wirtschaftliche Ideen mit einem sarkastischen Verweis auf Kühlschränke reagierte, eine Bemerkung, die im Lichte der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen unglücklich wirkt. Wie die Frankfurter Rundschau darlegt, haben Experten vor den Auswirkungen eines wachsenden Protektionismus gewarnt, was die deutschen Handelsbeziehungen weiter belasten könnte.