Kampf ums Zuhause: Mieter in Friedrichshain gegen Investor engagiert!
Kampf ums Zuhause: Mieter in Friedrichshain gegen Investor engagiert!
Warschauer Straße 25, 10243 Berlin, Deutschland - In Berlin-Friedrichshain sorgt der Verkauf eines maroden Mietshauses an der Warschauer Straße für Gesprächsstoff und Besorgnis unter den Mietern. Das Gebäude ist nicht nur durch seine schiefe Holzbalkonkonstruktion ein sichtbares Zeichen des Verfalls, sondern steht auch symbolisch für den Kampf gegen die Verdrängung von langfristigen Mietern in der Hauptstadt. Der vorherige Eigentümer hatte das Gründerzeithaus absichtlich verkommen lassen. Vor etwa drei Monaten wurde die Immobilie an einen Investor mit Sitz in Luxemburg verkauft, was die Hausgemeinschaft, von der viele seit über 30 Jahren dort wohnen, in eine Zeit der Unsicherheit stürzt. Mieter berichten von Ängsten, ihr Zuhause zu verlieren, während sie sich um den Erhalt ihrer Wohnungen sorgen, die seit Ende der 1980er Jahre nicht mehr saniert wurden.
In einer dringenden Anfrage wendet sich die Hausgemeinschaft an das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, das bereit ist, das kommunale Vorkaufsrecht auszuüben. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass ein gemeinwohlorientierter Dritter als Käufer gefunden wird. Baustadtrat Florian Schmidt favorisiert eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft als Käufer. Die Frist für die Ausübung des Vorkaufsrechts endete am 9. Juni 2025, was die Dringlichkeit des Anliegens unterstreicht. Angesichts des maroden Zustands der Immobilie, die seit einigen Jahren von der ZBVV verwaltet wird, wünschen sich die Mieter nicht nur den Erhalt ihrer Wohnungen, sondern auch eine nachhaltige Sanierung des Hauses.
Angst vor spekulativen Verkäufen
Die Situation in Friedrichshain ist nicht einzigartig. Auch in anderen Stadtteilen, wie zum Beispiel im Wedding, machen Mietergemeinschaften ähnliche Erfahrungen. Hier sorgt der Verkauf von Immobilien im Milieuschutzgebiet für Verunsicherung und die Sorge um Verdrängung durch Investoren. Die Immobilienfirma Spreewater hat sich kürzlich als neue Eigentümerin vorgestellt, und die Mieter befürchten, dass geplante energetische Sanierungen und Dachaufstockungen zu hohen Modernisierungskosten führen könnten, was letztlich viele aus ihren Wohnungen treiben würde.
Die sozialen Erhaltungsverordnungen im Milieuschutzgebiet sollen eigentlich die Wohnbevölkerung schützen, doch Juristen wie Sebastian Bartels weisen darauf hin, dass selbst normale Modernisierungen zu Mietsteigerungen führen können. Die Mieter wünschen sich umfassendere Prüfungen der Immobilienzustände, da berichtete Mängel wie Überschwemmungen und Baufälligkeit bei den Eigentümern auf Ignoranz stoßen.
Ein Aufruf zur Unterstützung
In Friedrichshain will die Mietergemeinschaft nicht tatenlos zusehen. Sie hat öffentliche Unterstützung angefordert und sucht Kontakt zu Politikern und der Presse, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Das Bewusstsein für die Problematik der Verdrängung wächst, doch es bedarf deutlicherer Maßnahmen, um den sich abzeichnenden Verfall der sozialen Struktur in den Kiezen zu stoppen. Die Hausgemeinschaft bei der Warschauer Straße 25 fordert eine schnelle Maßnahmenprüfung, um die Zukunft des Hauses und seiner langjährigen Bewohner zu sichern. Eine eklatante Gefahr, dass das Gebäude zu einem Spekulationsobjekt wird, besteht immer noch.
Es wird klar, dass die Probleme der Mieter in Berlin nicht isoliert sind, sondern Teil eines größeren Trends, der die städtische Identität und die soziale Struktur gefährdet. Die Herausforderungen, vor denen die Mieter stehen, erfordern entschlossenes Handeln von Politik und Gesellschaft.
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Ort | Warschauer Straße 25, 10243 Berlin, Deutschland |
Quellen |
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