Blutrote Schuhe: Kunstaktion gegen Gewalt an Frauen in Schöneberg

Blutrote Schuhe: Kunstaktion gegen Gewalt an Frauen in Schöneberg
Berlin, Deutschland - Am 13. Juni 2025 findet in Berlin eine besondere Veranstaltung unter dem Titel „Blutrote Schuhe“ statt, die dem Thema der Gewalt gegen Frauen gewidmet ist. Diese Installation zielt darauf ab, den Opfern von Femiziden zu gedenken, Aufklärung zu betreiben und die Sichtbarkeit des Themas zu erhöhen. Die zentrale Installation „Der Goldene Käfig“ der Künstlerin Marion Fabian wird in Tempelhof-Schöneberg aufgestellt. Darin sind hunderte von blutroten Schuhen zu sehen, die jedes Paar symbolisiert eine durch Gewalt getötete Frau.
Diese eindrucksvolle Skulptur soll nicht nur zum Hinschauen anregen, sondern auch das Schweigen über Gewalt gegen Frauen brechen. Den Besuchenden wird zudem die Möglichkeit geboten, eigene rote Schuhe mitzubringen und in den Käfig zu legen, um ihre Solidarität auszudrücken. Der Rahmen dieser Veranstaltung wird durch ein vielfältiges Programm ergänzt, das Impulsbeiträge feministischer Aktivistinnen, eine Videoperformance, Klangkunst und Diskussionen mit dem Publikum umfasst. Besonders hervorzuheben ist auch ein SpeedDating, das der Vernetzung unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dient.
Hintergrund und gesellschaftliche Relevanz
Die Installation „Blutrote Schuhe“ steht in der Tradition ähnlicher Projekte, wie der Kunstaktion „Zapatos Rojos“, die 2009 von der mexikanischen Künstlerin Elina Chauvet ins Leben gerufen wurde. Diese Aktion erinnert an die Tragödien von Femiziden weltweit, nachdem Chauvet’s Schwester durch häusliche Gewalt getötet wurde. Im Jahr 2021 wurden in Belgien 18 Frauen durch Femizide getötet, und die Problematik zeigt sich in vielen Ländern, sodass eine einheitliche Definition von Femizid fehlt, wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt.
In Deutschland dokumentierte das Bundeskriminalamt für das Jahr 2023 insgesamt 155 Frauen, die durch ihren (Ex-)Partner getötet wurden. Diese Statistiken belegen, dass Gewalt gegen Frauen nicht nur in privaten Beziehungen, sondern oft auch im gesellschaftlichen Kontext stattfindet und häufig durch hierarchische Geschlechterverhältnisse motiviert ist.
Ein Appell zur Sensibilisierung
Die Veranstaltung in Berlin, die durch die Dezentrale Kulturarbeit Tempelhof-Schöneberg gefördert wird, macht auf diese ernsten gesellschaftlichen Themen aufmerksam und regt zur Diskussion über die Ursachen von Gewalt gegen Frauen an. Während der Corona-Pandemie stieg die Gewalt gegen Frauen und Kinder sogar an, was zusätzliche Besorgnis hinsichtlich der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufwirft. Ein zentrales Motiv, das immer wieder zu beobachten ist, sind die vermeintlichen Besitzansprüche von (Ex-)Partnern, Vätern oder Brüdern.
Mit Aktionen wie „Blutrote Schuhe“ wird ein wichtiger Schritt in Richtung Sichtbarkeit und Sensibilisierung gemacht, um Frauen zu stärken und die gesellschaftliche Verantwortung zu verdeutlichen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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