Gemeinsam gegen Einsamkeit: Tempelhof-Schöneberg vergibt neuen Preis!
Am 1.9.2025 wird der „Gemeinschaftspreis“ in Berlin verliehen, um soziales Engagement gegen Einsamkeit zu würdigen.

Gemeinsam gegen Einsamkeit: Tempelhof-Schöneberg vergibt neuen Preis!
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg führt einen neuen Gemeinschaftspreis des Bezirksbürgermeisters ein, um das Engagement gegen Einsamkeit zu würdigen. Diese Auszeichnung wird erstmals im Jahr 2025 vergeben. Ziel ist es, Projekte, Initiativen und Einzelpersonen zu ehren, die sich aktiv für sozialen Zusammenhalt und die Teilhabe von Menschen im Bezirk einsetzen. Der Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann betont die Bedeutung dieses Engagements für die Stärkung der Nachbarschaften und den Zusammenhalt in der Gesellschaft, insbesondere in Zeiten, in denen Einsamkeit eine Herausforderung für viele darstellt. Das Thema Einsamkeit betrifft Menschen aller Altersgruppen und Lebenslagen und hat sowohl negative Auswirkungen auf das psychische als auch auf das physische Wohlbefinden sowie auf die soziale Teilhabe.
Die Problematik der Einsamkeit wird zunehmend als gesellschaftlich relevanter angesehen, da sie eng mit verschiedenen strukturellen Veränderungen verbunden ist. Diese Einsamkeit ist jedoch mehr als ein individuelles Gefühl; sie führt oft zu einem Rückzug aus sozialen Beziehungen und kann körperliche sowie psychische Erkrankungen nach sich ziehen. Menschen, die betroffen sind, beteiligen sich weniger am gesellschaftlichen und politischen Leben, was letztlich auch das Vertrauen in demokratische Institutionen untergraben kann. Einsamkeit ist damit nicht nur ein persönliches, sondern auch ein kollektives Schicksal, das als soziale, politische und institutionelle Herausforderung betrachtet wird, die die Grundlagen demokratischer Gesellschaften bedroht.
Einsamkeit erkennen und bekämpfen
Laut verschiedenen Studien, einschließlich der Erkenntnisse der Bundeszentrale für politische Bildung, kann Einsamkeit auf unterschiedlichen Ebenen auftreten. Diese reichen von institutionellen Aspekten, wie dem Schrumpfen öffentlicher Räume, bis hin zu familiären und sozialen Veränderungen. Oft wird Einsamkeit auch durch äußere Faktoren wie Armut oder Migration verstärkt. Eine konstruktive Einsamkeitspolitik sollte daher darauf abzielen, öffentliche Räume zu schaffen, die Begegnungen ermöglichen, und Veränderungen in der Arbeitswelt sowie in familiären Beziehungen Rechnung tragen.
Emotionale Einsamkeit entsteht häufig durch das Fehlen enger persönlicher Beziehungen, während soziale Einsamkeit mit einem Mangel an größeren sozialen Netzwerken einhergeht. Einsame Menschen haben oft weniger Vertrauen in ihre Mitmenschen und das öffentliche Leben. Um aktiv gegen Einsamkeit vorzugehen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Diese reichen von der Stärkung bestehender Beziehungen bis hin zum Beitritt zu Clubs oder dem Engagement in der Freiwilligenarbeit, um neue Kontakte zu knüpfen.
Gesellschaftliche Herausforderung
Einsamkeit hat weitreichende Folgen, die über das individuelle Wohlbefinden hinausgehen. Betroffene Menschen neigen dazu, populistischen und autoritären Einstellungen gegenüber offener zu sein, was zu einer weiteren Polarisierung in der Gesellschaft führen kann. Es ist wichtig, Einsamkeit als ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem zu begreifen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um dem entgegenzuwirken. Eine Sensibilisierung für dieses Thema und die Förderung sozialer Bindungen ist unerlässlich, um das Vertrauen in die Gemeinschaft und demokratische Werte wiederherzustellen.
Einsamkeit betrifft unzählige Menschen und ist oft eine Phase, die mit Unterstützung überwunden werden kann. Durch das Verständnis von Emotionen, das Suchen nach Gesprächen im Alltag und das aktive Gestalten sozialer Kontakte kann der Kreislauf der Einsamkeit durchbrochen werden. Der Gemeinschaftspreis des Bezirksbürgermeisters ist ein Schritt in diese Richtung, um lokales Engagement sichtbar zu machen und Verstärkung in den Nachbarschaften zu fördern.