Gedenkfeier für Margot Friedländer: Bundespräsident Steinmeier ehrt Zeitzeugin
Gedenkfeier für Margot Friedländer: Bundespräsident Steinmeier ehrt Zeitzeugin
Berlin, Deutschland - Am 9. Juli 2025 findet in der Berliner Philharmonie eine offizielle Gedenkfeier für Margot Friedländer statt, die vor zwei Monaten verstarb. Friedländer, eine Holocaust-Überlebende und hochgeschätzte Zeitzeugin, wurde 103 Jahre alt. Sie starb am 9. Mai und wurde am 15. Mai auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt, in einem Ehrengrab neben ihren Großeltern. Ihre Familie fiel den NS-Verfolgungen zum Opfer, und sie selbst wurde ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, bevor sie nach dem Krieg in die USA emigrierte. Mit 88 Jahren kehrte sie in ihre Heimatstadt Berlin zurück, wo sie sich leidenschaftlich für Demokratie und gegen das Vergessen der NS-Verbrechen engagierte.
Die Gedenkfeier beginnt um 17:50 Uhr und wird live vom rbb übertragen. In der zentralen Ansprache wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet, der auch Schirmherr der Margot Friedländer Stiftung ist. Zudem wird ein Grußwort vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), gesprochen. Eingeladen sind langjährige Wegbegleiter, Freunde und Preisträger des nach ihr benannten Preises sowie viele junge Menschen, mit denen sie in Kontakt stand und die sie als Zeitzeugin inspirierte. Die Teilnahme an der Gedenkfeier ist aus Sicherheitsgründen nur für geladene Gäste möglich, wobei der Dialog mit der jüngeren Generation ein zentrales Anliegen Friedländers war.
Das Erbe einer Zeitzeugin
Margot Friedländer wurde am 5. November 1921 in Berlin geboren. Während der nationalsozialistischen Herrschaft versteckte sie sich, wurde jedoch verraten und deportiert. Der Verlust ihrer Eltern und ihres Bruders war eine traumatische Erfahrung, die sie in ihrer Lebensaufgabe als Zeitzeugin ergänzte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie nicht nur in der Bildungsarbeit tätig, sondern setzte sich auch aktiv für die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen ein, um das Gedächtnis lebendig zu halten.
Die Gründung der Margot Friedländer Stiftung im Jahr 2023 verdeutlicht ihr Engagement, demokratische Werte zu schützen und Bildungsarbeit an Schulen zu fördern. Bei ihrer Beisetzung wurde ihr Umgang mit der Vergangenheit gewürdigt; sie sprach von der Wichtigkeit des Erinnerns und Erzählens, nicht von Hass. Die jüdische Gemeinde beschreibt sie als eine Person voller Menschlichkeit, Wärme und Mitgefühl.
Die heutige Gedenkfeier wird ein bedeutendes Ereignis sein, um Margot Friedländers Leben und ihren unermüdlichen Einsatz gegen das Vergessen zu würdigen. Wie rbb24 berichtet, wird die Feier nicht nur eine Rückschau auf ihr Leben bieten, sondern auch die künftigen Generationen ermutigen, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. fr.de hebt hervor, dass das Engagement Friedländers für die junge Generation als eine Art Vermächtnis angesehen werden kann, das in der Margot Friedländer Stiftung fortlebt. Die Berliner Zeitung betont zudem, wie wichtig es ist, ihr Erbe zu bewahren und zu verbreiten.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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