Gericht bestätigt Verkehrsberuhigung: Friedrichshain bleibt ruhig!

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Am 10.09.2025 wies das Verwaltungsgericht Anträge gegen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Friedrichshain-Kreuzberg zurück.

Am 10.09.2025 wies das Verwaltungsgericht Anträge gegen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Friedrichshain-Kreuzberg zurück.
Am 10.09.2025 wies das Verwaltungsgericht Anträge gegen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Friedrichshain-Kreuzberg zurück.

Gericht bestätigt Verkehrsberuhigung: Friedrichshain bleibt ruhig!

In einem aktuellen Urteil des Verwaltungsgerichts wurde der Eilantrag von Anwohner*innen und Gewerbetreibenden aus dem Friedrichshainer Ostkreuzkiez gegen die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen „Xhain beruhigt sich“ zurückgewiesen. Wie berlin.de berichtet, umfassen diese Maßnahmen eine Fahrradstraße in der Modersohnstraße/Gärtnerstraße, einen Modalfilter in der Niederbarnimstraße sowie eine Fußgängerzone in der Scharnweberstraße. Das Gericht stellte fest, dass keine ernstlichen Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Maßnahmen bestehen und auch keine rechtlichen Bedenken gegen die Anordnung des Modalfilters in der Niederbarnimstraße geäußert wurden.

Diese Entscheidung ist bedeutsam, da Unfallstatistiken zeigen, dass die Kreuzungen Niederbarnimstraße/Frankfurter Allee und Niederbarnimstraße/Boxhagener Straße über ein Jahrzehnt hinweg als Unfallschwerpunkte bekannt waren. Die hohe Fahrzeugfrequenz in diesen Bereichen, insbesondere die Boxhagener Straße als beliebte „Ausgehgegend“, begünstigte die Unfallgefahr.

Was sind Modale Filter?

Der Begriff „modaler Filter“ bezieht sich auf die Sperrung von Verkehrswegen für bestimmte Verkehrsmittel, um sensible Stadtbereiche zu beruhigen. Ziel ist es, Kraftfahrzeuge von der Durchfahrt auszuschließen, wie dies auch bei den neuen Maßnahmen im Ostkreuzkiez der Fall ist. Die Umsetzung erfolgt meist durch Pfostensperren, Pflanzkübel oder Gesteinsbrocken. Versenkbare Sperrpfosten ermöglichen dabei flexiblen Zugang für bestimmte Gruppen wie Anwohner oder die Müllabfuhr, erklärt Wikipedia.

In vielen Städten existieren bereits ähnliche Modelle, die als modale Filter fungieren. Projekte wie „Kiezblocks“ in Berlin fördern die Verkehrsberuhigung in Wohngebieten und zeigen positive Effekte auf die Lebensqualität. Untersuchungen zeigen, dass in verkehrsberuhigten Zonen, wie der Fußgängerzone am Hackeschen Markt, das Verkehrsaufkommen signifikant abnimmt.

Verkehrsberuhigung und ihre Auswirkungen

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik belegt, dass die Einrichtung von Kiezblocks die Situation in bereits getesteten Bereichen erheblich verbessert hat. Die Untersuchung zeigt, dass Verkehrsaufkommen durch solche Maßnahmen insgesamt um 15 bis 28 Prozent sinkt, während innerhalb von Innenstadtbereichen sogar Reductionsraten zwischen 25 und 69 Prozent erreicht werden. Dabei bleibt ein Verkehrskollaps aus und die Lebensqualität der Anwohner erhöht sich, wie entwicklungsstadt.de feststellt.

Dennoch gibt es Kritiker, die befürchten, dass der Verkehr lediglich in angrenzende Straßen verlagert wird. Das Konzept der „traffic evaporation“ beschreibt, dass das Verkehrsaufkommen nicht nur verlagert, sondern insgesamt reduziert wird. Diese Mechanismen sind entscheidend für die Verbesserung von Lebensbedingungen in städtischen Gebieten.

Zusammenfassend zeigt der aktuelle Beschluss des Verwaltungsgerichts und die begleitende Forschung zu Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, dass der Weg zur Reduktion des motorisierten Verkehrs greifbare Erfolge aufweisen kann. Die zukünftige Entwicklung der Maßnahmen wird jedoch weiterhin von unterschiedlichen Interessen geprägt sein.