Friedrichshain-Kreuzberg

„Erinnerung wach halten: Neue Stolpersteine in Friedrichshain verlegt“

Ein weiterer Schritt in Richtung Erinnerung und Gedenken! Am 23. September 2024 wird der talentierte Künstler Gunter Demnig in Friedrichshain zwölf neue Stolpersteine verlegen. Dieses ehrwürdige Projekt ist nicht nur ein Zeichen des Respekts, sondern auch eine Verpflichtung, die dunkle Vergangenheit der nationalsozialistischen Verfolgung nie zu vergessen. In Friedrichshain sind mittlerweile über 1.050 solcher Stolpersteine verlegt worden – ein eindringliches Mahnmal für die Opfer und ihr Schicksal.

Die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann bringt es auf den Punkt: „Das kontinuierliche Erinnern an die unvergleichbaren Gräueltaten des Holocaust ist ein zentraler Teil unserer Gedenkarbeit.“ Stolpersteine sind nicht nur einfache Steine, sie sind Träger der Erinnerungskultur eines ganzen Bezirks. In Zeiten, in denen Antisemitismus leider wieder auf dem Vormarsch ist, ist es umso wichtiger, die Erinnerung an die grausame Shoah an vielen Orten lebendig zu halten.

Was sind Stolpersteine?

Stolpersteine sind kleine, mit Messingplatten versehene Gedenksteine, die vor dem letzten Wohnsitz von in der NS-Zeit ermordeten Menschen verlegt werden. Sie sollen Passanten innehalten lassen und zum Nachdenken anregen. An verschiedenen Orten in Friedrichshain werden am 23. September die Steine für die Familien Gutschein und Philippsborn verlegt – ein bewegendes Zeichen, das die Geschichten dieser Menschen festhält.

Die ersten Steine werden um 11:45 Uhr in der Krautstraße für die Familie Gutschein gesetzt. Statt 1934 in die Freiheit zu fliehen, erlebte die Familie grausame Zeiten. Jacob Gutschein und seine Familie lebten bis zu ihrem dramatischen Schicksal in der Krautstraße 13. Die Finanzierung für die Verlegung kommt dabei seit 2017 vom Bezirksamt, eine Entscheidung, die den unaufhörlichen Kampf um das Gedenken an die Opfer des Holocaust verstärkt.

Um 14:10 Uhr wird in der Linienstraße 29 der Stolperstein für Adolf und Jeanette Gutschein gesetzt, die nach ihrer Flucht aus Deutschland 1934 nach Polen deportiert und dort ermordet wurden. Ein weiteres tragisches Schicksal: Jacob, Sonja und ihre Kinder schafften es, nach Spanien zu fliehen und erlebten, wozu menschlicher Mut fähig sein kann.

Erinnerung für die Philippsborns

Um 13:20 Uhr ist der Zeitpunkt der Verlegung für die Familie Philippsborn in der Rigaer Straße 107. Rosalie Bernstein, geboren in Schwetz, heiratete den Fleischermeister Arthur Philippsborn und erlebte das unvorstellbare Schicksal ihrer Familie. Während des Krieges wurde sie deportiert und ermordet – der Schmerz und das Leid sind unvergesslich.

Es ist an der Zeit, dass wir gemeinsam still stehen und den Opfern gedenken. Jede Verlegung eines Stolpersteins ist ein entscheidender Schritt für das Bewusstsein unserer Gesellschaft. Die Geschichten dieser Männer, Frauen und Kinder zeigen uns, was verloren gegangen ist und warum wir niemals vergessen sollten.

Für Medienanfragen oder weiterführende Informationen können Sie das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg unter presse@ba-fk.berlin.de kontaktieren oder unter der Telefonnummer (030) 90298-2843 erreichen.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"