Friedlicher CSD in Bernau: 600 Menschen feiern trotz Regen und Protesten
Am 12.07.2025 feierte der CSD in Bernau unter dem Motto "Queer bleibt hier" trotz Gegenprotesten friedlich mit etwa 600 Teilnehmern.

Friedlicher CSD in Bernau: 600 Menschen feiern trotz Regen und Protesten
Am Samstag, dem 12. Juli 2025, fand der Christopher Street Day (CSD) in Bernau unter dem Motto „Queer bleibt hier“ statt. Trotz des anhaltenden Regens versammelten sich etwa 600 Menschen, um für Diversität und gegen Diskriminierung zu demonstrieren. Der CSD zog vom Bahnhof durch die Stadt und setzte ein starkes Zeichen für die queere Community in der Region. Bürgermeister André Stahl (Linke) äußerte sich positiv über den friedlichen Verlauf der Veranstaltung und die hohe Teilnehmerzahl, die sich trotz der widrigen Wetterbedingungen gezeigt hat.
Die Polizei begleitete den CSD mit einem umfangreichen Kräfteeinsatz, um sicherzustellen, dass es zu keinen Störungen kam. Dies war insbesondere wichtig, da rechtsextreme Gruppen Gegenproteste angekündigt hatten. Ihre Zahl war allerdings mit etwa 40 Personen gering. Ein Polizeisprecher betonte, dass es während der beiden Aufzüge zu keinerlei Auseinandersetzungen oder Straftaten gekommen sei, was auf die friedliche Atmosphäre während der Veranstaltung hinweise.
Monitoring der rechtsextremen Gegendemonstration
Der Einsatz der Polizei war vor dem Hintergrund steigender queerfeindlicher Straftaten in Deutschland notwendig. Laut der Tagesschau wurden im Jahr 2023 insgesamt 1.785 Fälle von Gewalt gegen LSBTIQ*-Menschen registriert, was einen Anstieg von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Behörden verweisen auf eine hohe Dunkelziffer, da viele Taten nicht gemeldet werden.
Bei der Gegendemonstration wurde ein Teilnehmer mit verbotener Symbolik, namentlich SS-Runen an seinem Gürtel, festgestellt, was zu einer Anzeige führte. Die Polizei nahm die Personalien dieses Teilnehmers auf. Diese Vorkommnisse unterstreichen die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen bei derartigen Veranstaltungen.
Friedlicher Protest und politische Unterstützung
Die CSD-Veranstaltung in Bernau hielt auch Slogans hoch, die klare Botschaften gegen rechte Hetze transportierten, wie „CSD statt AfD“ und „Wie kann man Liebe hassen“. Diese Transparente spiegeln den Widerstand der queeren Community gegen den erstarkenden Rechtsextremismus wider.
Nach den schockierenden Vorfällen in diesem Jahr, wie dem gewaltsamen Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde, sowie einer ähnlichen Gegendemo vergangenes Wochenende in Falkensee, war die Aufrechterhaltung der Sicherheit von zentraler Bedeutung. Der friedliche CSD in Bernau gibt Anlass zur Hoffnung, dass trotz der Herausforderungen eine solidarische und unterstützende Gemeinschaft bestehen bleibt.
Abschließend ist festzuhalten, dass der CSD in Bernau nicht nur ein Zeichen für die Vielfalt war, sondern auch eine Aufforderung, den Kampf gegen queerfeindliche Gewalt weiterhin entschlossen zu führen. Politisch motivierte Hasskriminalität bleibt ein drängendes Thema, das sowohl von der Gesellschaft als auch von den Behörden ernst genommen werden muss, um die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.