Neue Ära für BSW: Friederike Benda rüttelt an der AfD-Strategie!
Am 12.07.2025 wählt das Bündnis Sahra Wagenknecht in Brandenburg Friederike Benda zur neuen Landeschefin und diskutiert AfD-Politik.

Neue Ära für BSW: Friederike Benda rüttelt an der AfD-Strategie!
Beim jüngsten Parteitag des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) in Kleinmachnow hat sich die interne Ausrichtung des Landesverbandes sichtbar geändert. Friederike Benda wurde zur neuen Landeschefin gewählt und erhielt mit 106 von 136 Stimmen eine klare Mehrheit. Ihr Gegenkandidat Vinzenz Lorenz kam auf 30 Stimmen. Benda ist bislang Vize-Bundesvorsitzende des BSW und bringt mit ihrer Wahl frischen Wind in die Parteiführung.
In ihrer Rede bekräftigte Benda ihre Position gegen eine so genannte Brandmauer zur Alternative für Deutschland (AfD). Diese Strategie lehnt sie ab, da sie davon überzeugt ist, dass solche Ansätze die Partei nur stärken würden. Benda forderte stattdessen eine inhaltliche und politische Auseinandersetzung mit der AfD und sprach sich gegen ein Verbotsverfahren der Partei aus, was in Anbetracht des rechtsextremen Verdachts, der gegen den Landesverband besteht, bemerkenswert ist. Diese Auseinandersetzung hat in den letzten Jahren an Brisanz gewonnen, da der Verfassungsschutz Teile der AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft hat.
Kritik an Sanktionen und der Bundespolitik
Ein zentrales Thema für Benda sind die Sanktionen gegen Russland, die unter anderem die Ölraffinerie PCK in Schwedt betreffen. Sie kritisierte die Bundesregierung scharf und warnte davor, dass diese Politiken den Wohlstand und die Arbeitsplätze gefährden könnten. Die Debatte um die Sanktionen stieß nicht nur bei Benda auf Kritik, sondern auch innerhalb der Partei, die sich zunehmend gegen die Auswirkungen der aktuellen Außenpolitik positioniert.
Der Rücktritt des ehemaligen BSW-Chefs Crumbach im Frühjahr, der seinen Rückzug mit der Belastung durch seine Ämter als Finanzminister und Vize-Ministerpräsident begründete, hat auch zu einem Umdenken innerhalb der Partei geführt. Benda betonte, dass die Regierungszusammenarbeit mit der SPD seit Dezember in Brandenburg viele Wähler enttäuscht habe und dass sich die Partei auf ihre eigene Stärke besinnen müsse.
Die AfD im Kontext der politischen Landschaft
Die AfD hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2013 zur ersten flächendeckenden Partei am rechten Rand des deutschen Parteiensystems entwickelt. Frühe Erfolge bei Wahlen, vor allem nach der Flüchtlingskrise 2015, haben ihr zu einem drastischen Anstieg der Wählerzahlen verholfen. Dennoch gibt es innerhalb der AfD erhebliche Spannungen und Machtkämpfe, die vor allem durch die rechtsextreme Unterwanderung der Partei geprägt sind, wie auch jüngste Entwicklungen gezeigt haben.
Die AfD ist insbesondere in Ostdeutschland stark verwurzelt und erreicht dort mehr als doppelt so hohe Wählerzahlen wie im Westen. Ihre politischen Positionen haben sich über die Jahre verlagert; während anfangs wirtschaftsliberale Themen dominiert waren, stehen heute vor allem Asyl- und Zuwanderungspolitik im Vordergrund. Benda’s Ablehnung einer Brandmauer gegen die AfD könnte bedeuten, dass das BSW bereit ist, in diesem Spannungsfeld eine aktivere Rolle einzunehmen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Wahl von Friederike Benda nicht nur einen Führungswechsel im BSW bedeutet, sondern auch eine neuausrichtende Strategie im Umgang mit der AfD und aktuellen politischen Herausforderungen signalisiert. Wie sich dies auf die Wählerbasis auswirken wird, bleibt abzuwarten.